Die Lebenszykluskosten (Life Cycle Cost, LCC) eines Produktes stellen die gesamten durch den Besitz entstehenden Kosten dar und beinhalten sowohl anfängliche Kapitalkosten für die Beschaffung, Kosten für den Betrieb und die Wartung sowie den Restwert des Produktes am Ende der Lebensdauer. Lebenszykluskostenanalysen (Life Cycle Cost Analysis, LCCA) bieten eine geeignete Methode, um die kostenseitige Bewertung alternativer Optionen während der Prozessentwicklung mit umweltbezogenen Entscheidungskriterien zu verknüpfen.

Es gibt keinen allgemeingültigen Standard für die Durchführung einer Lebenszykluskostenrechnung (Life Cycle Costing, LCC). Allerdings gibt es Normen und Richtlinien für ausgewählte Branchen bzw. Bereiche. Eine Auswahl wird im Folgenden kurz vorgestellt:

  • VDI 2884 enthält einen Leitfaden für die Beschaffung, den Betrieb und die Instandhaltung von Produktionsanlagen unter Verwendung von LCC.
  • ISO 15686-5:2017 bietet Leitlinien für Gebäude und bauliche Anlagen, deren Nutzungsdauerplanung sowie die praktische Anwendung von LCC in der Bauindustrie.
  • ISO 15663:2021 enthält einen Leitfaden für den Einsatz von LCC in der Erdöl-, Petrochemie- und Erdgasindustrie zur Wertschöpfung bei Aktivitäten wie Bohrung, Förderung, Verarbeitung und Transport.


Das Konzept des Lebenszyklus als Hersteller- und Kundenorientierter Ansatz ist für das Produktmanagement heutzutage sehr wichtig. Aus Sicht des Herstellers unterliegt die Verbesserung eines Produktes oder einer Dienstleistung - vergleichbar mit Lebewesen - dem Gesetz des Entstehens und Vergehens. Dahingegen beschäftigt sich die kundenorientierte Sichtweise nicht nur mit den Anschaffungskosten, sondern auch mit den Folgekosten des Produktes. Diese werden aus Herstellersicht in Form von Kostenerweiterungen über die Herstellungsphase hinaus aufgeschlagen. Bisher findet die Betrachtung der Lebenszykluskosten allerdings wenig Anwendung.

Die Phasen des Produktlebenszyklus

Die vier Phasen, die sich im traditionellen Produktlebenszyklus, insbesondere im Marketing, durchgesetzt haben, sind Einführung, Wachstum, Sättigung und Degeneration. Während die Reihenfolge der Zyklen in Abhängigkeit voneinander geregelt ist, kann die Länge der Phasen je nach Produkt variieren.

     
  Ein Zyklus beginnt mit der Einführungsphase. Hier muss das Unternehmen durch Werbung die Aufmerksamkeit auf das neue Produkt lenken, um es effektiv auf den Markt zu bringen. Nur wenn das Produkt vom Markt angenommen wird, geht es in die nächste Phase über.
In der Wachstumsphase tritt das Produkt in die Gewinnzone ein, die Ausgaben im Marketing bleiben auf einem hohen Niveau.

Nach einem vorangegangenen Umsatzanstieg stagnieren die Umsätze in der Sättigungsphase. Dies führt mit der Zeit zu einem Umsatzrückgang und infolgedessen zu einer Verminderung des Gewinns. Das Produkt wird gegenwärtig zu einem Preis mit sehr geringem Grenzgewinn verkauft. Um den Lebenszyklus zu verlängern, kann durch verschiedene Anpassungen versucht werden, mehr Kunden zu gewinnen. Die Sättigungsphase ist durchlaufen, wenn die Verkaufserlöse unter den Deckungsbeitrag fallen, d.h. wenn kein Gewinn mehr erzielt werden kann.

In der Degenerationsphase kommt es zu einem starken Umsatzeinbruch. Bei solider Konkurrenz ist die abnehmende Akzeptanz eines Produktes im Markt sehr deutlich. In dieser Phase werden ältere Produkte regelmäßig durch optimierte Produkte oder neue Produkteinführungen ersetzt.
 
     

product-life-cycleFazit

In Zeiten dynamischer Märkte und kompakter Margen mit kurzen Produktlebenszyklen und schnellen Innovationen suchen Unternehmen nach einer substanziellen Informationsquelle. Nur so lassen sich verlässliche Entscheidungen über die Entwicklung und Einführung eines neuen Produktes zu treffen. Die erweiterte Betrachtung von verschiedenen Kostenarten auf Basis von Standardansätzen wie der Lebenszykluskostenanalyse ist dabei unerlässlich.


EurA hilft Ihnen, die optimale Lösung zu finden und unterstützt Ihr Unternehmen bei der Erstellung einer Lebenszykluskostenanalyse. Um mehr zu erfahren, gehen Sie auf diese Seite oder schreiben Sie einfach eine E-Mail.

 

Autor: Shashank Goyal

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Ich arbeite als LCA-Berater bei der EurA AG. Als Umweltexperte verfüge ich über mehr als vier Jahre Erfahrung im Bereich Ökobilanzierung. Bevor ich zur EurA AG kam, war ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL e.V.) tätig. Ich erwarb meinen Master of Science in Umwelt- und Ressourcenmanagement an der Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland, verbrachte ein Semester an der University of Texas, Arlington, USA, und erwarb einen Bachelor of Technology in Umwelttechnik in Indien.
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