In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) vor der Aufgabe, ihre Vorhaben sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch verantwortungsvoll umzusetzen. Green Bonds – festverzinsliche Wertpapiere, deren Erlöse ausschließlich für umweltfreundliche Projekte verwendet werden – bieten hier eine vielversprechende Möglichkeit. Doch was macht Green Bonds so besonders, und welche Vorteile bieten sie im Vergleich zu konventionellen Anleihen?

Was sind Green Bonds?

Green Bonds dienen der Finanzierung oder Refinanzierung von Projekten mit positiver ökologischer Wirkung, wie z. B. erneuerbare Energien oder energieeffiziente Infrastrukturen. Für Kapitalgeber bieten sie die Möglichkeit, nicht nur Renditen zu erwirtschaften, sondern gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Anforderungen an Green Bonds

Die Emission von Green Bonds erfordert die Einhaltung der Green Bond Principles der ICMA. Diese umfassen:

1. Verwendung der Erlöse: Finanzierung klar definierter, umweltfreundlicher Projekte

2. Projektbewertung und -auswahl: transparenter Prozess zur Auswahl geeigneter Projekte

3. Management der Erlöse: zweckgebundene Verwaltung der Mittel auf separaten Konten

4. Berichterstattung: regelmäßige Reports über Mittelverwendung und erzielte Umweltwirkungen

Ein zentrales Element ist die sogenannte Second Party Opinion (SPO), ein unabhängiges Gutachten, das die Nachhaltigkeitsleistungen des Unternehmens bewertet und die Übereinstimmung mit den Green Bond Principles bestätigt. Hier unterstützt die EurA AG Unternehmen bei der Erstellung von Rahmenwerken und begleitet den SPO-Prozess.

Zusätzlich hat die Europäische Union den EU Green Bond Standard eingeführt, der seit Dezember 2024 gilt. Dieser Standard fordert erhöhte Transparenzanforderungen und externe Prüfungen.

Warum Green Bonds statt konventioneller Anleihen?

Während beide Instrumente Kapital beschaffen, bieten Green Bonds klare Vorteile:

1. Nachhaltigkeitsfokus: Mittelverwendung ist strikt an umweltfreundliche Projekte gebunden.

2. Transparenz: höhere Anforderungen an Berichterstattung und Nachvollziehbarkeit

3. Attraktive Investorenkreise: Zugang zu nachhaltigen Investoren, die gezielt grüne Projekte fördern möchten

4. Image- und Wettbewerbsvorteil: Stärkung der Marktposition durch nachhaltiges Handeln

5. Finanzielle Vorteile: Studien zeigen, dass Green Bonds oft günstigere Konditionen bieten, ein Phänomen, das als "Greenium" bezeichnet wird.

Praxisbeispiele aus dem Mittelstand

Die Encavis AG, ein Betreiber von Wind- und Solarparks, platzierte 2023 erfolgreich ein grünes Schuldscheindarlehen über 210 Millionen Euro. Die Mittel flossen in den Ausbau erneuerbarer Energien und stärkten gleichzeitig die Marktposition des Unternehmens. Das Beispiel unseres Kunden zeigt, dass Green Bonds nicht nur eine Finanzierungslösung, sondern auch ein strategisches Instrument für nachhaltiges Wachstum sind.

Fazit

Die Emission von Green Bonds bietet KMU die Möglichkeit, nachhaltige Projekte zu finanzieren, das Unternehmensimage zu stärken und neue Investorenkreise zu erschließen. Allerdings erfordert sie eine sorgfältige Vorbereitung, transparente Berichterstattung und die Einhaltung strenger Standards. Mit der richtigen Unterstützung, z. B. durch Beratungsunternehmen wie EurA, können KMU jedoch von den vielfältigen Vorteilen dieses Instruments profitieren. Kommen Sie gerne auf unsere Nachhaltigkeitsberatung zu.

Unser Angebot 

Möchten Sie sich näher mit diesem Thema befassen oder benötigen eine gezielte Schulung? Müssen Sie als Zulieferer bestimmte ökologische Vorgaben erfüllen? Oder wollen Sie vorausschauend eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und suchen dafür kompetente Unterstützung? Wir sind für Sie da.

 

Text: Daria Ezhkova

 

Dr. Denise Ott

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Seit 2018 bin ich bei EurA als Nachhaltigkeitsberaterin tätig und verantworte seit 2020 den Dienstleistungsbereich mit derzeit 12 Mitarbeitenden. Parallel leite ich unsere seit 2024 akkreditierte Prüfstelle für Treibhausgasbilanzen und unterstütze als GHG-Gutachterin (EU Innovation Fund) sowie Expertin bei Green-Assist (EU LIFE) die Entwicklung nachhaltiger Investitionsprojekte. Nach meinem Chemiestudium an der Universität Jena promovierte ich im Rahmen eines DBU-Stipendiums zur Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in Forschung, Entwicklung und Lehre. Als Postdoc lag mein Fokus auf der ökologischen Bewertung chemischer und pharmazeutischer Prozesse. Nachhaltigkeit entlang des gesamten Lebenswegs von Produkten, Prozessen und Innovationen zu begleiten – von der Idee bis zum Markteintritt – gibt mir das Gefühl, Gutes zu bewirken. Ich schätze den inspirierenden Austausch mit Kunden und Partnern sehr. Privat bin ich gern in der Natur, lese oder genieße kulinarische Spezialitäten.
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