- Stefan Durm
- 05.05.25
- 4 min
- EU-Förderprogramme
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Dr. Denise Ott
Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) und die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen bilden zusammen ein starkes Fundament für nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften. Während die SDGs eine globale Zielvision definieren, liefern die OECD-Leitsätze konkrete Handlungsanleitungen für Unternehmen. Eine strategische Verknüpfung beider Ansätze ermöglicht es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen effektiv zu forcieren und erfolgreich zu kommunizieren.
2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Agenda 2030 – mit dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung ökologisch, ökonomisch und sozial global voranzubringen. Die 17 SDGs adressieren zentrale Herausforderungen unserer Zeit: Armut, Bildung, Klimaschutz, nachhaltige Produktion, Geschlechtergerechtigkeit und vieles mehr. Obwohl sie ursprünglich als politische Ziele formuliert wurden, fordern sie ganz konkret auch Unternehmen zum Handeln auf.
Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen bieten konkrete Standards für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln – von Menschenrechten über Arbeitsstandards bis zu Umwelt- und Verbraucherschutz. Sie fordern unter anderem, dass Unternehmen Risiken identifizieren, Beschwerden ermöglichen und Abhilfe leisten – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
➤ Mehr zu den Inhalten und ihrer Bedeutung für Unternehmen lesen Sie in unserem Blogbeitrag zu den OECD-Leitsätzen.
In Kombination mit den UN-Nachhaltigkeitszielen ergeben sich praxisnahe und messbare Handlungsspielräume für nachhaltige Transformation: Die SDGs liefern die Vision, die OECD-Leitsätze das Handwerkszeug. Zusammen bilden sie ein wirkungsvolles Duo für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln.
Aspekt |
UN SDGs |
OECD-Leitsätze |
Fokus |
Globale Entwicklungsziele |
Unternehmensverantwortung |
Zielgruppe |
Staaten, Unternehmen, Zivilgesellschaft |
Multinationale Unternehmen |
Themenbereiche |
17 Ziele (z. B. Armutsbekämpfung, Bildung, Umweltschutz, Innovation, menschenwürdige Arbeit, Wirtschaftswachstum) |
U.a. Arbeitsrechte, Umwelt, Korruption, Steuern, Verbraucherschutz, Menschenrechte |
Rechtsstatus |
Politische Ziele ohne rechtliche Bindung |
Politisch verbindlich, nicht rechtlich |
➤ Beispiel: Ein Unternehmen möchte SDG 12 („nachhaltiger Konsum und Produktion“) glaubwürdig in seine Nachhaltigkeitsstrategie integrieren. Die OECD-Leitsätze bieten hierfür konkrete Hinweise zur Produktverantwortung, Lieferkettenkommunikation und fairen Vermarktung.
Die Integration der UN-Nachhaltigkeitsziele mit den OECD-Leitsätzen für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln erleichtert es Unternehmen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen (z. B. die Europäische Lieferkettenrichtlinie, CSDDD) und Anforderungen wichtiger Stakeholder nachzukommen.
1. Nachhaltigkeitsstrategie strukturiert gestalten
Die SDGs helfen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele an international anerkannten Leitlinien auszurichten und zentrale firmenspezifische Wirkungsfelder in den globalen Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren. Die OECD-Leitsätze ermöglichen, diese Ziele in konkrete unternehmerische Prozesse zu überführen – z. B. über Stakeholderdialoge, Umweltmanagement- oder Due-Diligence-Systeme.
➤ Beispiel: Ein Unternehmen adressiert SDG 13 (Klimaschutz), indem es über die OECD-Leitsätze ein transparentes Energie- und Emissionsmanagement mit überprüfbaren Umweltkennzahlen aufbaut.
2. SDGs und OECD-Leitsätze in der Nachhaltigkeitsberichterstattung integrieren
SDGs und OECD-Leitsätze lassen sich sinnvoll kombinieren, um authentische wirkungsbasierte Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen.➤ Diese Kombination erhöht die Transparenz, schafft Vergleichbarkeit und stärkt das Vertrauen von Investoren, Banken und Geschäftspartnern.
3. Lieferkettensorgfalt systematisch verankern
Mit der Europäische Lieferkettenrichtlinie zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht (CSDDD) werden Unternehmen verpflichtet, entlang ihrer Lieferketten menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken zu identifizieren und zu adressieren.
➤ Die SDGs liefern hier die Zielperspektive (z. B. SDG 8: menschenwürdige Arbeit), die OECD-Leitsätze definieren konkrete Anforderungen an Umsetzung/Prävention, Kommunikation und Abhilfemaßnahmen.
Die Herausforderungen unserer Zeit brauchen Lösungen, die nicht nur auf dem Papier stehen. Die UN-Nachhaltigkeitsziele bieten die Vision einer gerechteren, klimafreundlicheren und resilienteren Welt. Die OECD-Leitsätze können als Werkzeug genutzt werden, um sie in unternehmerisches Handeln zu übersetzen.
Wer beides strategisch verbindet, profitiertEin weiterer Vorteil: Im Gegensatz zur Dynamik in der ESG-Regulatorik (Stichwort: Omnibus-Initiative der EU), gelten die SDGs als bewährt und international anerkannt. Sie bieten Unternehmen eine verlässliche Orientierung mit globaler Anschlussfähigkeit.
Sie möchten mehr über den strategischen Umgang mit den SDGs oder OECD-Leitsätzen erfahren oder Nachhaltigkeit gezielt in Ihrer Organisation verankern? Das Team der EurA-Nachhaltigkeitsberatung unterstützt Sie gern.
Sie haben keinen akuten Beratungsbedarf, aber Interesse, Ihre Nachhaltigkeitsleistung besser einzuordnen und voranzubringen? Dann empfehlen wir unseren kostenlosen EurA-Nachhaltigkeitscheck für Unternehmen.
Text: Carolin Ridder
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Dr. Denise Ott
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