Die Europäische Union fördert mit der Connecting Europe Facility (CEF) den Ausbau und die Modernisierung der transeuropäischen Netze in den Bereichen Energie, Verkehr und digitale Infrastruktur.

Ob die Deutsche Bahn beim Ausbau des grenzüberschreitenden Schienennetzes mit dem europäischen Zugsicherungssystem ERTMS, oder die KfW gemeinsam mit TenneT beim Bau der NordLink-Stromleitung zwischen Deutschland und Norwegen – hinter vielen großen Infrastrukturprojekten in Europa steht die CEF, das zentrale Förderinstrument der EU für Verkehr, Energie und Digitalisierung. Das zeigt: Dieses Förderprogramm bietet Unternehmen, Kommunen und anderen Organisationen finanzielle Unterstützung für Projekte, die Europas Infrastruktur stärken und vernetzen. Und wer heute gut vorbereitet ist, kann auch in der nächsten Runde mit dabei sein.

Was ist die Connecting Europe Facility (CEF)?

Die Connecting Europe Facility („Fazilität zur Verbindung Europas“) ist ein zentrales EU-Finanzierungsinstrument, das darauf abzielt, Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen zu fördern. Im Zeitraum 2021–2027 stellt die EU dafür insgesamt 33,71 Milliarden Euro bereit, verteilt auf die Bereiche:
  • Energie: 5,84 Milliarden Euro​
  • Verkehr: 25,81 Milliarden Euro​
  • Digitales: 2,07 Milliarden Euro

Blick nach vorn: Was kommt nach 2027?

Die aktuelle Förderperiode von CEF 2 (2021–2027) nähert sich dem Ende – doch das Programm steht nicht vor dem Aus. Im Februar 2025 hat die Europäische Kommission angekündigt, im Juli 2025 einen Vorschlag für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen vorzulegen, der auch die Zukunft von CEF ab 2028 regeln wird.

Schon in der ersten Programmphase, der CEF 1 (2014–2020), wurden zahlreiche erfolgreiche Infrastrukturprojekte umgesetzt – ein Hinweis auf die langfristige Bedeutung des Instruments. Für potenzielle Antragstellerinnen und Antragsteller lohnt es sich also, CEF im Blick zu behalten und sich frühzeitig auf künftige Ausschreibungen vorzubereiten.

„CEF Energy“: Unterstützung für grenzüberschreitende Energieinfrastruktur

Im Energiebereich unterstützt die CEF Investitionen in den Ausbau neuer oder die Modernisierung bestehender grenzüberschreitender Energieinfrastrukturen in Europa. Ziel ist es, die Energieversorgungssicherheit zu erhöhen, den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern und den Energiebinnenmarkt zu stärken. Gefördert werden auch grenzüberschreitende Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien sowie Maßnahmen zur Dekarbonisierung und Interoperabilität von Energienetzen. Für Projekte im Energiebereich ist der Status als Vorhaben von gemeinsamem Interesse (Project of Common Interest, PCI) eine notwendige Voraussetzung, um Fördermittel aus der CEF zu erhalten. Projekte können nur dann gefördert werden, wenn sie auf der offiziellen PCI-Liste der Europäischen Union stehen.

 

Beispiele für geförderte Projekte:

ACON (PCI 10.4) – grenzüberschreitendes Stromnetz

Ziel ist es, die Integration der Strommärkte in Tschechien und der Slowakei zu fördern. Im Mittelpunkt stehen die Modernisierung und Effizienzsteigerung des Stromverteilnetzes an verschiedenen Standorten in beiden Ländern. Dazu gehören: Bau und Erneuerung von Freileitungen und Erdkabeln, Errichtung und Modernisierung von Umspannwerken zur Verbesserung grenzüberschreitender Verbindungen, Installation intelligenter Netzkomponenten (Smart Grid, Aufbau eines neuen Kommunikationssystems inklusive Infrastruktur, Implementierung einer integrierten IT-Lösung (Hard- und Software).

Umsetzungszeitraum: Oktober 2018 bis Dezember 2024

Förderung durch die EU:
  • Maximale EU-Förderung: 91.237.868 €
  • Förderfähige Gesamtkosten: 182.475.736 €
  • Förderquote: 50 %

„CEF Transport“: Modernisierung der europäischen Verkehrsinfrastruktur

Der Bereich Verkehr bzw. Transport der CEF fördert den Ausbau und die Modernisierung von Transportinfrastrukturen in Europa – insbesondere bei grenzüberschreitenden Projekten, Engpassbeseitigung und multimodaler Vernetzung von Schiene, Straße, Wasserwegen und Häfen.

Im Fokus steht die Weiterentwicklung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) mit einem klaren EU-Mehrwert, etwa durch den Lückenschluss wichtiger Korridore.

Budgetschwerpunkte:
  • 1,56 Mrd. € für große Eisenbahnprojekte in Kohäsionsländern
  • 1,69 Mrd. € für Infrastruktur, die zivil und militärisch nutzbar ist (dual use)

 

Beispiele für geförderte Projekte:

EXPAND-E – paneuropäisches Ladeinfrastrukturnetz für E-Fahrzeuge

Es handelt sich um das größte Hochleistungs-Ladeinfrastrukturprojekt für Elektrofahrzeuge, das bisher durch die EU im Rahmen der „CEF Transport“ für alternative Kraftstoffe gefördert wurde. Führende Unternehmen im Bereich Elektromobilität bauen ein öffentlich zugängliches Netz von Schnellladestationen mit 150 kW und 350 kW Leistung für leichte und schwere Elektrofahrzeuge. Die Ladepunkte entstehen entlang wichtiger europäischer Verkehrsachsen in insgesamt 23 EU-Mitgliedstaaten:
  • Expand-E Cohesion: Ladepunkte in Tschechien, Griechenland, Kroatien, Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, Slowakei und Slowenien
  • Expand-E General: Ladepunkte in Österreich, Belgien, Deutschland, Dänemark, Estland, Spanien, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Portugal und Schweden
  • Expand-E Hungary: Ladepunkte in Ungarn

EU-Förderung: Maximale EU-Beihilfe: 70.580.000 €

„CEF Digital“: Ausbau der digitalen Vernetzung in Europa

Der digitale Bereich der CEF unterstützt den Ausbau leistungsstarker Digitalnetze und 5G-Systeme, um die digitale Kluft zu verringern und die digitale Transformation Europas voranzutreiben. Förderschwerpunkte sind:
  • 5G für Smart Communities: Aufbau von 5G-Netzen an Orten mit hohem sozioökonomischem Nutzen, z. B. Kliniken, Industrieparks oder Universitäten
  • Digitale Backbones: Ausbau oder Modernisierung von Hochleistungs-Backbonenetzen, inklusive Unterseekabeln, innerhalb der EU und mit Drittstaaten
  • 5G entlang der Verkehrskorridore: lückenlose 5G-Abdeckung auf Europas Hauptverkehrswegen – Grundlage für autonome Mobilität und intelligente Logistik

 

Beispiele für geförderte Projekte:

5G4UH – 5G for University Hospital

Ziel des Projekts ist der Aufbau eines hybriden 5G-Mobilfunknetzes auf dem Campus des Universitätsklinikums Frankfurt. Dieses Netz bildet die technologische Grundlage für innovative medizinische Anwendungen und moderne E-Health-Dienste. Das Projekt dient als Pilot für den Einsatz hochleistungsfähiger digitaler Infrastrukturen im öffentlichen Gesundheitswesen und unterstützt die digitale Transformation von Kliniken in Europa.

Beteiligte Partner: Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Vodafone GmbH

Finanzierung:
  • Gesamtkosten: 4,5 Mio. €
  • EU-Förderung (CEF Digital): 3,3 Mio. €

Wer kann eine CEF-Förderung beantragen?

Förderfähig im Rahmen der CEF sind grundsätzlich:
  • Öffentliche Stellen (z. B. Ministerien, Behörden, Kommunen)
  • Private Unternehmen
  • Internationale Organisationen
  • Infrastrukturbetreiber (z. B. Bahn- oder Stromnetzbetreiber)
  • Forschungseinrichtungen (sofern sie relevante technische Lösungen entwickeln)

Wichtig: Voraussetzung ist, dass die Projekte grenzüberschreitend, europäisch relevant und im Einklang mit den Zielen der EU stehen. Das heißt: Gefördert werden vor allem Vorhaben mit strategischem Mehrwert für den europäischen Binnenmarkt – keine rein lokalen Projekte.

Förderfähige Aktivitäten können sein:
  • Machbarkeits- und Umweltverträglichkeitsstudien
  • Bau- und Ausbau von Infrastruktur
  • Digitalisierung, Automatisierung und Sicherheitstechnologien
  • Interoperabilität (z. B. bei Eisenbahnprojekten: ERTMS)

Förderhöhe und Antragstellung

Die Höhe der Fördermittel, die Unternehmen und andere Organisationen im Rahmen der CEF beantragen können, variiert je nach Projekt und Sektor. In der Regel deckt die CEF bis zu 50 % der förderfähigen Kosten ab, wobei dieser Prozentsatz für bestimmte Projekte, wie solche in den äußeren Regionen der EU, höher sein kann.​

Um von der „CEF Energy“ profitieren zu können, müssen Projekte als Projects of Common Interest (PCI) anerkannt sein. „CEF Transport“ und „CEF Digital“: In den Bereichen Verkehr und Digitales ist der PCI-Status keine zwingende Voraussetzung für eine Förderung. Allerdings müssen Projekte in diesen Sektoren als Vorhaben von allgemeinem bzw. gemeinsamem europäischem Interesse gelten, um förderfähig zu sein. Diese Projekte sollten zur Vervollständigung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) beitragen oder den Ausbau digitaler Infrastrukturen vorantreiben.

PCI-Auswahlprozess in Deutschland

Der Auswahlprozess für Projects of Common Interest (PCI) in Deutschland erfolgt im Rahmen der EU-Verordnung über transeuropäische Energienetze (TEN-E-Verordnung). Projekte, die Lücken in der europäischen Energieinfrastruktur schließen und wirtschaftlichen, sozialen sowie ökologischen Nutzen für mindestens zwei Mitgliedstaaten bieten, können als PCI anerkannt werden. Diese Projekte werden in eine Unionsliste aufgenommen, die alle zwei Jahre von der Europäischen Kommission als delegierter Rechtsakt erlassen wird.

Die CEF bietet vielfältige Möglichkeiten zur Förderung von Infrastrukturprojekten in den Bereichen Energie, Verkehr und Digitales. Durch die finanzielle Unterstützung der EU können Unternehmen und andere Organisationen ihre Projekte realisieren und so zur Stärkung der europäischen Infrastruktur beitragen.

Ihr Partner für die CEF-Förderung

Planen Sie ein Infrastrukturprojekt und möchten von der CEF-Förderung profitieren? Die EurA AG ist Ihr kompetenter Partner für Innovations- und Fördermittelberatung. Wir unterstützen Sie bei der Identifizierung geeigneter EU-Förderprogramme, der Antragstellung und der erfolgreichen Umsetzung Ihres Projekts. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch und erfahren Sie, wie wir gemeinsam Ihre Vision verwirklichen können.

 

 Text: Monika Dimitrova

 

Stefan Durm

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Stefan Durm

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Ich bin seit rund zehn Jahren erfolgreich in internationalen Projekten zuhause. Ich habe sowohl internationale Forschungskonsortien gestaltet und koordiniert, als auch mehr als 50 Business Pläne für hochinnovative Deeptech-Startups (mit-)entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Um dieses Wissen immer weiter zu schärfen, bin ich Gründungsmitglied des Europäischen Verbands der Innovationsberater (EAIC) und vertrete dort EurA. Bei Fragen zu internationalen Förderprojekten bin ich somit immer eine sehr gute erste Anlaufstelle.
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