- Dr. Thomas Kraus
- 18.11.25
- 3 min
- EU-Förderprogramme, EIC Accelerator
Ihre Kontaktperson
Levin Winzinger
In den vergangenen Jahren hat sich ein klarer Trend abgezeichnet: Unternehmen integrieren Life Cycle Assessments (LCA) – auch bekannt als Lebenszyklusanalyse bzw. Ökobilanz – zunehmend in ihre strategischen Entscheidungen. Damit entwickelt sich LCA von einem rein analytischen Instrument zu einem Kernbestandteil des Innovationsmanagements und der nachhaltigen Wertschöpfung.
Diese Entwicklung war auch auf der 12. Internationalen Konferenz für Life Cycle Management (LCM 2025) in Palermo, Italien, deutlich spürbar. Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik und Industrie diskutierten dort über die neuesten Fortschritte in der Nachhaltigkeitsbewertung. Neben der wachsenden Bedeutung von LCA in verschiedensten Branchen standen auch mehrere methodische Innovationen im Mittelpunkt, die künftig entscheidend beeinflussen, wie Unternehmen Lebenszyklusanalysen anwenden.
Recycling wird zunehmend komplexer. Forschende entwickeln derzeit verfeinerte Methoden zur Quantifizierung vermiedener Umweltbelastungen, die Faktoren wie Rohstoffqualität, Marktdynamik und Dekarbonisierungsszenarien berücksichtigen. Im Fokus steht die Verknüpfung von Recycling-Performance mit politischen Rahmenbedingungen und Zertifizierungssystemen. Dadurch können Unternehmen Zirkularitätsstrategien fundierter bewerten und Recyclingvorteile präziser nachweisen.
Massenbilanzansätze gewinnen als Schnittstelle zwischen LCA und Produktzertifizierung zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen die Verifizierung von Product Carbon Footprints (PCFs) und verbessern die Rückverfolgbarkeit von biobasierten oder massenbilanzierten Materialien entlang der gesamten Wertschöpfungsketten. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung gestärkt.
Die präzise Modellierung biogener Kohlenstoffflüsse stellt eine methodische Herausforderung dar. Neue Ansätze zielen darauf ab, Nachhaltigkeitsbewertungen für biobasierte Produkte – insbesondere in Chemie und Bauwesen – zu harmonisieren. Eine verbesserte Datenkonsistenz ist entscheidend, um die Bioökonomie zuverlässig in LCA-Systeme zu integrieren.
Mit digitalen Produktpässen (Digital Product Passports, DPPs) und interoperablen Datensystemen entwickelt sich die LCA zunehmend zu einem Echtzeit-Tool für Transparenz in Lieferketten. Diese Entwicklungen ermöglichen detailliertere Bewertungen vorgelagerter Materialflüsse und verwandeln die Ökobilanz von einem retrospektiven Berichtsinstrument in ein dynamisches Steuerungs- und Entscheidungswerkzeug.
Die Integration von ökologischen, ökonomischen (LCC, TEA) und sozialen (S-LCA) Aspekten in ein ganzheitliches Bewertungssystem gewinnt an Bedeutung. Unternehmen nutzen zunehmend LCSA, um Innovations- und Investitionsentscheidungen im Einklang mit EU-Taxonomie und CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) zu treffen. Damit wird LCA zu einem zentralen Instrument einer nachhaltigen Unternehmensstrategie.
|
|
|
|
|
Kreislaufwirtschaft und Advanced Recycling |
Neue Modelle für vermiedene Umweltbelastungen, Rohstoffqualität und Dekarbonisierungsszenarien |
Ermöglicht eine genauere Messbarkeit von Recyclingvorteilen und Zirkularitätsstrategien |
|
Massenbilanz und Chain-of-Custody |
Verifizierung von PCFs und biobasierten Materialien |
Stärkt die Rückverfolgbarkeit und Zertifizierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette |
|
Bilanzierung biogenen Kohlenstoffs |
Harmonisierung der Methoden für biobasierte Produkte und Baumaterialien |
Verbessert die Konsistenz und Vergleichbarkeit bei Bioökonomie-Bewertungen |
|
Digitale Produktpässe (DPPs) |
Echtzeit-Datenaustausch für LCAs über Lieferketten hinweg |
Fördert eine transparente, datengestützte Nachhaltigkeitsberichterstattung |
|
Life Cycle Sustainability Assessment (LCSA) |
Verknüpfung ökologischer, sozialer und ökonomischer Kennzahlen |
Unterstützt strategische Entscheidungen im Einklang mit EU-Taxonomie und CSRD |
Für Unternehmen, die LCA und S-LCA skalieren möchten, sind diese Fragen von entscheidender Bedeutung. Moderne Tools sind nur dann wertvoll, wenn sie in methodisch saubere und prüffähige Systeme eingebettet sind.
Wir freuen uns, mit mehreren Fachvorträgen auf der Konferenz in Palermo zur Diskussion und Weiterentwicklung nachhaltiger Praktiken in wichtigen Industriezweigen beigetragen zu haben. Die Themen waren:
Ein zentrales Thema der LCM 2025 war die kontinuierliche methodische Weiterentwicklung des Life Cycle Assessments (LCA), insbesondere im Kontext neuer Technologien und zirkulärer Materialflüsse. Die zentrale Erkenntnis: LCA ist längst mehr als eine reine Messgröße im Reporting – sie hat sich zu einem strategischen Engineering- und Management-Tool entwickelt.
EurA verbindet tiefgehende technische Expertise mit wissenschaftlicher Methodik – damit Sie fundierte und zukunftsorientierte Nachhaltigkeitsentscheidungen treffen können. Unser Portfolio umfasst:Wir helfen Ihnen, Nachhaltigkeit messbar, nachvollziehbar und wirkungsvoll umzusetzen.
Ob Next-Generation-Batteriesysteme, zirkuläre Materialströme oder innovationsgetriebene Nachhaltigkeitslösungen – wir unterstützen Sie dabei, Ihre Ambitionen in prüfbare und belastbare Ergebnisse zu überführen. Dafür kombinieren wir digitale Tools mit fundierter Methodik, Verifizierungsprozessen und regulatorischer Expertise.
Interesse geweckt? Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche und kostenlose Erstberatung.
Text: Abhishek Khairnar
Ihre Kontaktperson
Levin Winzinger
EurA AG
T- 079619256-0Max-Eyth-Straße 2
73479 Ellwangen
info@eura-ag.com