- Fabian Balle
- 06.09.24
- 1 min
- Fördermittelberatung, Top-Artikel, Landesprogramme,
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Aristide Loli
Seit einigen Jahren zeigt der Wasserverbrauch in der Côte d’Ivoire eine steigende Tendenz. Dies liegt daran, dass alle drei wichtigen Abnehmer, nämlich Haushalte, Landwirtschaft und Industrie, zunehmend Wasser nachfragen. Von etwa 17,3 Mio. im Jahr 2002 ist heute die Einwohnerzahl auf rund 27,4 Mio. angestiegen, was einem jährlichen Bevölkerungswachstum von ca. 600.000 Menschen entspricht.
Um den Rückstand aufzuholen, die Investitionslücke im Wassersektor zu schließen und sicherzustellen, dass die Wasserqualität internationalen Standards entspricht, wird der Bau von Wasserinfrastruktur sowie Abwasserreinigungs- und Versorgungsnetzen gefördert. Initiiert werden Projekte im Wasser- und Abwassersektor durch staatlich-private Kooperationen. Dieses Jahr hat der ivorische Staat ein Projekt zur Installation von 40 kompakten Trinkwasseraufbereitungsanlagen an 37 Orten im ganzen Land initiiert. Mit Gesamtkosten in Höhe von 42 Milliarden CFA-Franken (64 Mio. €) ist dieses Projekt eine technische Notlösung zur Wasserproblematik, während auf die Fertigstellung von Strukturprojekten gewartet wird. Im kommenden Jahr ist der Bau von 39 weiteren kompakten Trinkwasseraufbereitungsanlagen geplant. Die Wasserbranche in der Côte d’Ivoire bietet für deutsche Unternehmen vor allem Beratungs- und Lieferchancen.
Der Wassersektor gehört zu den Prioritäten der ivorischen Regierung. Bis jetzt haben aber nur ca. 83 % der Stadtbevölkerung Zugang zu einer verbesserten Wasserquelle. In vielen ländlichen und städtischen Ortschaften werden oft stark verschmutze Wasserquellen gemeldet. Zusätzlich zur zunehmenden Verstädterung des Landes erschwert der Klimawandel die Wasserversorgung, was zu regelmäßigen Engpässen führt. Niederschläge sind im Vergleich zum letzten Jahrzenten um etwa 10% bis 20% zurückgegangen, was Städte zunehmend abhängig von Grundwasserreserven macht.
Auf dem Weg zu einem Schwellenland muss Côte d'Ivoire den Wassersektor ausbauen und die bestehende Infrastruktur modernisieren. Zum Defizitabbau wurden jährliche Pläne aufgelegt, mit dem Ziel, bis 2030 eine 100%ige Trinkwasserversorgung zu erreichen. Experten gehen davon aus, dass dicht besiedelte Städte wie Abidjan zukünftig neue Lösungen für ihre Wasserversorgung finden müssen. Die ständig unsichere Wasserzufuhr aus dem öffentlichen Netz bildet ebenfalls Marktchancen für deutsche Unternehmen. Lösungen für eine autonome Wasserversorgung werden von Unternehmen aus Branchen wie der Lebensmittel- oder Textilverarbeitung nachgefragt.
Als Mitglied der G-20-Reformpartnerschaft „Compact with Africa“, die darauf abzielt, Reformen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für mehr privatwirtschaftliches Engagement deutscher Unternehmen zu ermöglichen, steht die ivorische Regierung der ausländischen Zusammenarbeit positiv gegenüber. Damit eröffnen sich Beteiligungschancen für deutsche Anbieter von Wassermanagementsystemen sowie für technische Beratungsdienstleister der Wasserwirtschaft in diesem versprechenden Sektor.
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Autor: Aristide Loli
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