Weltweit einzigartig ist der EU ETS Innovation Fund als eines der größten Finanzierungsprogramme für die Einführung von hochinnovativen und emissionsfreien Technologien. Für die Umsetzung des Green Deal spielt das Finanzierungsinstrument eine besonders wichtige Rolle. Finanziert wird der Innovation Fund aus den Versteigerungserlösen des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS). Seit Auferlegung des Programms hat die CINEA (European Climate, Infrastructure and Environment Agency), die von der EU-Kommission mit der Umsetzung des Innovation Funds beauftragt ist, gleich zwei große Projektaufrufe für Anträge ausgerufen. Dabei wurden Fördermittel in Höhe von 1,1 Milliarden Euro und 1,8 Milliarden Euro für 7 bzw. 16 Projekte vergeben.

 

Zum dritten Projektaufruf im Innovation Fund, für den die Antragsfrist in diesem Frühjahr endete, äußerte sich Frans Timmermans, der Exekutiv-Vizepräsident für den Europäischen Grünen Deal erfreut: „Heute investiert die Europäische Union beispiellose 3,6 Mrd. EUR in 41 umweltfreundliche Technologieprojekte in ganz Europa. Durch Investitionen in innovative Lösungen wie diese erreichen wir Europas Ziele für eine umweltfreundliche Energiewende, unterstützen unsere Industrie und sichern die Energieversorgung, die Sicherheit und den Wohlstand künftiger Generationen. Durch die Bepreisung von CO2-Emissionen erhält Europa zusätzliche Finanzmittel für diese transformativen Investitionen.“

 

Alle ausgewählten Projekte tragen zur Umsetzung des REPowerEU Plans bei und sind ein weiterer sowie wichtiger Schritt in Richtung der europäischen Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland. In der Auswahl sind Projektvorhaben aus verschiedensten Industrien enthalten, beispielsweise aus Zement, Stahl, Wind- und Solarenergie, fortschrittliche Biokraftstoffe, nachhaltige Flugtreibstoffe oder auch erneuerbarer Wasserstoff und seine Derivate. Die Finanzmittel sollen dazu beitragen, dass die energieintensiven Sektoren, die jedoch von großer Bedeutung für die europäische Wirtschaft sind, nachhaltiger und CO2-ärmer werden.

 

Die ausgewählten Projektanträge kommen aus 15 EU-Mitgliedstaaten, wobei die Projektvorhaben innerhalb der nächsten Jahre umgesetzt werden und noch vor dem Jahr 2030 in Betrieb gehen sollen. Bemerkenswert ist, dass die ausgewählten Projekte gemeinsam das Potenzial mitbringen, bis zu 221 Millionen Tonnen der CO2-Emissionen in den ersten 10 Jahren ihrer Betriebslaufzeit zu vermeiden.

Die Projektauswahl im Überblick

Im ersten Themenbereich der allgemeinen Dekarbonisierung wurden 8 Projekte mit einer Gesamtförderung von 1,4 Milliarden Euro ausgesucht, wobei sich 3 Projekte mit Raffinerien auseinandersetzen und 5 Projekte im Zement- und Kalksektor angesiedelt sind. Die Antragsteller kommen aus Belgien, Kroatien, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Portugal und Schweden.

 

Für den Themenbereich „Elektrifizierung der Industrie und Wasserstoff“ haben gleich 13 Projekte das Rennen gemacht und erhalten insgesamt 1,2 Milliarden Euro. 6 Projekte widmen sich der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff und 7 Anträge beschäftigen sich mit der Wasserstoffnutzung in Chemie, Raffinerien und Stahl. Die Zuwendungsempfänger kommen aus Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Portugal, Spanien, Schweden und Norwegen.

 

Die Herstellung von sauberen Technologien bildete im Rahmen des letzten Calls den dritten Themenbereich ab. Hierbei sind 11 Projekte unter den Siegern und die EU investiert insgesamt rund 800 Millionen Euro. Darunter befinden sich 4 Projekte zur Herstellung von Elektrolyseuren, 4 Projekte zu Batterien (einschließlich Batterierecycling) und 3 Projekte zu Photovoltaik-Paneelen bzw. Modulen. Die Antragsteller verteilen sich über die gesamte EU und kommen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Spanien, Schweden und Norwegen.

 

Unter die ausgewählten „mittelgroßen Piloten“ haben es 9 Antragsteller mit einer Gesamtfördersumme von 250 Millionen Euro geschafft. Darunter befinden sich 2 Projekte zur Windenergie, 2 zum Thema der Meeresenergie, 2 zu Chemikalien sowie weitere in der Glasindustrie, Kohlenstoffabscheidung sowie E-Kraftstoffe. Die Projektträger kommen aus der Tschechischen Republik, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, den Niederlanden, Spanien und Norwegen.

 

Hier geht es zur Gesamtübersicht der Projektauswahl.


Wie wurden die Projektanträge bewertet?

Bewertet wurden alle eingereichten Anträge von unabhängigen Experten anhand von fünf Kriterien:

  1.  Fähigkeit, Treibhausgasemissionen im Vergleich zu konventionellen Technologien zu reduzieren,
  2. Innovationsgrad,
  3. Betriebliche, finanzielle sowie technische Reife,
  4. Skalierbarkeit und
  5. Kosteneffizienz.

Zum Jahresende plant die EU-Kommission den nächsten Projektaufruf für Vorhaben im Großmaßstab zu veröffentlichen. Hierfür ist ein Budget in Höhe von 4 Milliarden Euro vorgesehen.

 

Weitere Informationen zum Innovation Fund finden Sie hier. Sie haben eine Projektidee und interessieren sich für die Antragsevaluierung und Gutachterempfehlungen? Hier geht’s zu unserem neusten Blogartikel!


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Stefan Durm

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Stefan Durm

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Ich bin seit rund zehn Jahren erfolgreich in internationalen Projekten zuhause. Ich habe sowohl internationale Forschungskonsortien gestaltet und koordiniert, als auch mehr als 50 Business Pläne für hochinnovative Deeptech-Startups (mit-)entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Um dieses Wissen immer weiter zu schärfen, bin ich Gründungsmitglied des Europäischen Verbands der Innovationsberater (EAIC) und vertrete dort EurA. Bei Fragen zu internationalen Förderprojekten bin ich somit immer eine sehr gute erste Anlaufstelle.
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