Die Verwendung von Umweltproduktdeklarationen (engl. Environmental Product Declarations – EPDs) wird zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil, da das Bewusstsein für Umweltauswirkungen wie den Klimawandel weltweit gestiegen ist und Unternehmen und Verbraucher zunehmend umweltfreundliche Entscheidungen treffen. EPDs führen Unternehmen zu nachhaltigeren Praktiken, fördern Innovationen und tragen letztlich zu einer umweltfreundlicheren und umweltbewussteren Weltwirtschaft bei. Nutzen auch Sie EPDs als strategischen Geschäftsvorteil!

Definition von EPDs

Eine EPD ist ein geprüftes und registriertes Dokument, das transparente und standardisierte Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts, während seines gesamten Lebenszyklus liefert. Die Grundlage für Bau- und Konstruktionsprodukte bildend die ISO-Norm 14025 und die DIN-Norm EN 15804.

Um eine EPD zu beschreiben, müssen zwei Konzepte berücksichtigt werden: Produktkategorieregeln und die Ökobilanz.

Produktkategorieregeln (engl. Product Category Rules – PCRs) definieren die Richtlinien und Regeln für die Durchführung einer Ökobilanz (engl. Life Cycle Assessment – LCA) für eine bestimmte Produktkategorie. Sie legen den Anwendungsbereich, die Systemgrenzen, die Allokationsmethoden und andere Anforderungen, die für die Bewertung der Umweltleistung von Produkten innerhalb einer Kategorie erforderlich sind, fest. PCRs werden von einem Programmbetreiber wie IBU, EPD-International oder EPD-Norge verwaltet und erstellt.

PCRs sind von entscheidender Bedeutung, da sie einen standardisierten und konsistenten Rahmen für die Durchführung von Ökobilanzen bieten. Diese Standardisierung stellt sicher, dass LCAs für ähnliche Produkte vergleichbar sind und für die Erstellung aussagekräftiger EPDs verwendet werden können.

Eine Ökobilanz ist eine systematische und umfassende Analyse der Umweltwirkungen eines Produktes während seines gesamten Lebensweges von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, den Transport, die Nutzung und die Entsorgung. Basis dafür sind die Normen DIN EN ISO 14040:2021-02 and DIN EN ISO 14044:2021-02. In einem unserer Blogartikel erfahren Sie mehr zu diesem Thema: Welchen Nutzen hat eine Produkt­ökobilanz für Ihr Unternehmen?

EPDs als Wettbewerbsvorteil

Wenn Sie sich fragen, wie EPDs ein strategischer Geschäftsvorteil sein können, finden Sie hier zehn gute Gründe dafür:

     
 

1. Förderung von Innovation und Effizienz

Der Prozess der Entwicklung von EPDs ermutigt Unternehmen, ihre Prozesse zu bewerten, Ineffizienzen zu erkennen und Innovationen voranzutreiben. Dies kann zu Verbesserungen bei der Ressourceneffizienz, zur Kostensenkung und zu einem wettbewerbsfähigeren und widerstandsfähigeren Geschäftsmodell führen.

 

 

     
 

2. Optimierung der Lieferkette

EPDs konzentrieren sich nicht nur auf das Endprodukt, sondern bieten auch Einblicke in die gesamte Lieferkette. Unternehmen können diese Informationen nutzen, um ihre Lieferkette zu optimieren, Umweltbelastungen zu verringern und die Gesamteffizienz zu steigern. Die Optimierung der Lieferkette führt häufig zu Kosteneinsparungen und schafft so zusätzlichen Geschäftswert.

 

 

     
 

3. Stärkung des Vertrauens und der Transparenz

EPDs unterliegen der Verifizierung durch Dritte, was die Integrität und Glaubwürdigkeit der Informationen zur Ökobilanzleistung erhöht. Dies ist eine wichtige Anforderung im Rahmen der kommenden europäischen Green-Claims-Richtlinie.

 

 

     
 

4. Verbesserung der Markenreputation

Unternehmen, die in EPDs investieren, zeigen damit ihr Engagement für Nachhaltigkeit. Dieses Engagement stärkt den Ruf ihrer Marke und macht sie für umweltbewusste Verbraucher attraktiver. Ein positives Markenimage kann zu mehr Kundentreue führen.

 

 

     
 

5. Erfüllung der Verbrauchererwartungen

Heutige Verbraucher treffen ihre Entscheidungen zunehmend auf der Grundlage von Nachhaltigkeit. EPDs bieten transparente Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts und ermöglichen es den Verbrauchern, ihre Einkäufe mit ihren persönlichen Werten in Einklang zu bringen. Wenn Unternehmen diese Erwartungen erfüllen, können sie ein wachsendes Marktsegment erobern.

 

 

     
 

6. Mehrwert für Ihren Wettbewerb

In einem überfüllten Markt ist es wichtig, sich abzuheben. Unternehmen mit EPDs verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil, indem sie sich als Vorreiter in Sachen Umweltverantwortung profilieren. Diese Unterscheidung kann Kaufentscheidungen beeinflussen, insbesondere wenn Verbraucher ähnliche Produkte vergleichen.

 

 

     
 

7. Neue Marktchancen eröffnen

In vielen Branchen vollzieht sich ein Wandel hin zu nachhaltigen Praktiken. Unternehmen mit EPDs sind gut positioniert, um von neu entstehenden Märkten und Partnerschaften zu profitieren, bei denen Umweltaspekte im Vordergrund stehen. EPDs können ein Tor zu neuen Geschäftsmöglichkeiten sein.

 

 

     
 

8. Risikominderung durch Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

Die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf die Offenlegung von Umweltinformationen werden immer strenger. Unternehmen mit EPDs sind besser in der Lage, diese Vorschriften einzuhalten, das Risiko rechtlicher Probleme zu verringern und einen dauerhaften Marktzugang zu gewährleisten. Die EU-Kommission empfiehlt beispielsweise den eigens entwickelten Product Environmental Footprint (PEF) als Berechnungsmethode für LCAs zu nutzen.

 

 

     
 

9. Anziehen von nachhaltigen Investitionen

Investoren berücksichtigen zunehmend Umweltfaktoren in ihren Entscheidungsprozessen. Unternehmen mit einem starken Engagement für Nachhaltigkeit, das durch EPDs nachgewiesen wird, können nachhaltige Investitionen und Partnerschaften anziehen.

 

 

     
 

10. Nachhaltigkeit in öffentlichen Ausschreibungen (Bausektor)

Für die meisten öffentlichen Ausschreibungen im Bausektor in Deutschland und der EU ist die Nachhaltigkeit der Gebäude durch die Architekten und Bauplaner zu gewährleisten. Dafür werden allgemein anerkannte Verifizierungssysteme wie DGNB, BNB, HQE, BREEAM oder LEED verwendet, bei denen die Verwendung von EPDs bereits verpflichtend ist.

 

 

EPDs legen keine sensiblen betrieblichen Informationen offen

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass EPDs standardisierte Dokumente sind, die einen transparenten Einblick in die Umweltauswirkungen eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus bieten. EPDs werden von Programmbetreibern verwaltet und umfassen eine Ökobilanz, die die Gewinnung, Herstellung, Transport, Verwendung und die Entsorgung des Produkts abdeckt. Die wichtigsten Elemente sind die Produktbeschreibung, die Ergebnisse der Ökobilanz, die deklarierte Einheit, die Systemgrenzen, die Methodik und die Verifizierung durch Dritte. EPDs fördern Innovationen, differenzieren Marken in einem wettbewerbsintensiven Markt, stehen im Einklang mit den globalen Bemühungen für eine grünere Wirtschaft und fördern Transparenz und Glaubwürdigkeit in der Produktentwicklung.

EurA hilft Ihnen, die optimale Lösung zu finden und unterstützt Ihr Unternehmen bei der Erstellung von EPDs. Um zu erfahren wie, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Seite Nachhaltigkeitsberatung.

 

🖊️ Text: Mary Osorio

Marvin Gornik

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Nachhaltige Lösungen sind ein Must-have, sowohl aufgrund des Klimawandels als auch aufgrund wachsender Stakeholder-Anforderungen. Trotz oder gerade wegen der großen Herausforderungen innerhalb dieser Thematik übe ich meinem Beruf als Nachhaltigkeitsberater voller Ambition und Freude aus. Durch meinen Masterabschluss im Chemieingenieurwesen bin ich vorwiegend in Branchen wie der Chemie, Energiespeicherung oder allgemein dem produzierenden Gewerbe als Berater für die EurA tätig. Wenn Sie mehr über Nachhaltigkeitsberatung erfahren möchten, freue ich mich auf ein Gespräch mit Ihnen.
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