Der Begriff Geschäftsmodell ist heute nahezu in aller Munde. Jeder spricht von der Wichtigkeit für Unternehmen und von den Möglichkeiten der Geschäftsmodellinnovation. Doch was genau bedeutet das Buzzword Geschäftsmodell und was sind die entscheidenden Fakten darüber?

Fakt 1 – Jedes Unternehmen besitzt ein Geschäftsmodell.

Auch schon bevor der Begriff publik wurde war das so. Früher waren sie jedoch zumeist recht einfach zu verstehen: Der Bäcker, der Brötchen verkauft; der Frisör, der die Haare schneidet oder die Videothek, die Filme verleiht. Heute steigt ihre Komplexität zunehmend an. Gründe hierfür sind insbesondere die Digitalisierung, aber auch eine erhöhte Erwartung der Kunden und eine vergrößerte Konkurrenzsituation. Aus diesem Grund wird es für Unternehmen auch immer wichtiger, das eigene Geschäftsmodell aufzuzeigen, zu kommunizieren und stetig weiterzuentwickeln.

Fakt 2 – Eine konkrete, einheitliche Definition des Begriffs „Geschäftsmodell“ gibt es nicht.

Einfach gesprochen kann man jedoch sagen: Ein Geschäftsmodell ist ein Gesamtsystem, welches Mehrwert schafft und Ertrag generiert. Unterschiedliche Auffassungen, welcher Inhalt konkret zu einem Geschäftsmodell gehört, können voneinander abweichen. Grundbestandteile sind jedoch meist das Nutzenversprechen, die Zielgruppe, die Wertschöpfungskette und der Ertragsmechanismus.

Fakt 3 – Das Business Model Canvas gilt als die bekannteste Darstellungsweise für Geschäftsmodelle.

Im Lauf der Zeit sind unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten für Geschäftsmodelle entstanden. Meist dient das Business Model Canvas als Grundlage und Vorlage.

Business Model Canvas DE

Insgesamt beinhaltet das Business Model Canvas neun unterschiedliche Felder: Wertangebot, Kundensegmente, Kundenbeziehungen, Kanäle, Schlüsselpartner, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselressourcen, Kostenstruktur und Einnahmequellen. Durch Bearbeitung der verschiedenen Felder entsteht das Gesamtsystem und die Darstellung eines Geschäftsmodells.

Fakt 4 – 55 unterschiedliche Geschäftsmodelle als Grundlage.

Die Autoren des St. Galler Business Model Navigator haben herausgefunden, dass 90 Prozent aller Geschäftsmodelle nicht wirklich neu sind, sondern auf 55 bestehende Muster zurückzuführen sind. Der Überblick über bestehende Modelle eignet sich besonders gut als Inspiration im Zug einer Geschäftsmodellinnovation.

Fakt 5 – Ein Verständnis für die Geschäftsmodelle bekannter Unternehmen zu entwickeln, hilft.

Insbesondere als Neuling im Bereich Darstellung, Weiterentwicklung und Innovation von Geschäftsmodellen, ist es hilfreich, Geschäftsmodelle bekannter Unternehmen anzuschauen und selbstständig aufzuzeigen. Betrachtet man beispielsweise die Geschäftsmodelle von Nestlé - Nespresso, Gillette und Hewlett-Packard, sieht man eindeutige Parallelen:

  • Nespresso Kaffeemaschinen werden günstig verkauft. Wohingegen die dauerhaft zu verbrauchenden Kapseln teuer sind.
  • Gillette bietet günstige Rasierer an, jedoch bezahlt der Kunde für Rasierklingen einen höheren Preis.
  • Hewlett-Packard verkauft Drucker meist nahezu kostenlos, denn das Unternehmen erwirtschaftet seine Umsätze hauptsächlich durch den Verkauf der Druckerpatronen.

Jede der Firmen führte das Geschäftsmodell Razor and Blade erfolgreich in seiner Branche ein. Ein Basisprodukt wird günstig verkauft. Um das Gesamtprodukt zu nutzen, muss der Kunde das teure Zusatzprodukt kaufen. Dieses ist ein Verbrauchsprodukt, welches regelmäßig nachgekauft werden muss. So erreicht das Unternehmen eine langfristige, enge Kundenbindung und kann regelmäßige Umsätze generieren.

Fakt 6 – Geschäftsmodelle bieten Unternehmen viele Möglichkeiten der Differenzierung.

Durch disruptive Geschäftsmodelle konnten Unternehmen Branchenlogiken durchbrechen und Branchen grundlegend verändern. Doch auch die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle bietet für Unternehmen neue Chancen, die Kundenzufriedenheit zu erfüllen und nachhaltige Umsätze zu erzielen. Aus diesem Grund sollte Geschäftsmodellinnovation heute für jeden eine Rolle spielen.

Sie möchten mehr zur Entwicklung von Geschäftsmodellen lernen und erfahren, wie Sie Geschäftsmodellinnovationen in Ihrem Unternehmen umsetzen können? Dann freuen wir uns darauf, unsere Expertise mit Ihnen zu teilen. Kontaktieren Sie uns gerne per Mail.

 

Autorin: Stefanie Bango

Benjamin Raab

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Benjamin Raab

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Ich habe einen Masterabschluss der Universität Liechtenstein in „Entrepreneurship“ und einen Bachelorabschluss in „Corporate Management & Economics“ der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Seit 2014 als Innovationsberater bei der EurA AG unterstütze ich seit 2020 mit meiner Abteilung Unternehmen bei der Markteinführung und dem Vertrieb von innovativen Produkten und Dienstleistungen, bei der Identifizierung und Erschließung neuer Geschäftsfelder und bei der Entwicklung profitabler Geschäftsmodelle. Hierfür akquiriere ich auch internationale Fördermittel und halte Kontakt zu Großunternehmen im Rahmen der Dienstleistung des Technologie-Scoutings. Darüber hinaus verantworte ich mit meiner Abteilung die Erstellung von Markt- und Wettbewerbsanalysen sowie von Technologiestudien und berate innovative Unternehmen strategisch bei Ausgründungen und in Bezug auf Wachstumsstrategien.
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