Im derzeitigen Lebensmittelsystem trägt die Tierhaltung zu 17 % der gesamten Treibhausgasemissionen bei, liefert aber nur 18 % der weltweiten Kalorien und 37 % der weltweiten Proteine. Die zelluläre Landwirtschaft, insbesondere im Labor gezüchtetes Fleisch und Meeresfrüchte, ist vielversprechend, um die schädlichen Auswirkungen der derzeitigen intensiven landwirtschaftlichen Praktiken auf die Gesundheit von Menschen und Tieren abzumildern und die ernährungspolitischen Herausforderungen der EU zu bewältigen.

Gesundheitliche Auswirkungen der Landwirtschaft auf Mensch und Tier 

  • Luftverschmutzung - Die Viehzucht kann erhebliche Mengen an Ammoniak, Methan und anderen Schadstoffen in die Atmosphäre freisetzen. Diese Emissionen tragen sowohl zur Luftverschmutzung als auch zum Klimawandel bei.

  • Wasserverschmutzung - Düngemittelhaltige Abwässer aus der Landwirtschaft verunreinigen Wasserquellen. Verunreinigtes Wasser kann sowohl für Menschen als auch für Tiere durch direkten Verzehr oder indirekte Exposition ein Gesundheitsrisiko darstellen.

  • Verlust der biologischen Vielfalt - Intensive landwirtschaftliche Monokulturen können zu einem Verlust der biologischen Vielfalt führen, einschließlich der Verarmung der einheimischen Pflanzenarten. Dieser Verlust an biologischer Vielfalt kann das Funktionieren von Ökosystemen stören und die Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten verringern.

Dies sind die Gründe, warum das Projekt FEASTS (Fostering European Cellular Agriculture for Sustainable Transition Solution) ins Leben gerufen wurde. Einige der wichtigsten Herausforderungen, die FEASTS angeht, sind ökologische Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Tierschutz, Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und Ernährung, Innovation und Wirtschaftswachstum. FEASTS zielt darauf ab, die Entwicklung und Einführung der zellulären Landwirtschaft als praktikable und nachhaltige Lösung für die Herausforderungen der traditionellen Viehwirtschaft zu fördern. Gleichzeitig verfolgt das Projekt auch umfassendere gesellschaftliche Ziele in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit, Ernährungssicherheit und öffentliche Gesundheit. Eines der Ziele von FEASTS ist die Entwicklung eines Stewardship-Modells für den kultivierten Fleisch- und Meeresfrüchtesektor der EU, um dessen zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Angestrebt wird ein nachhaltiger Produktionsrahmen, der die Herstellung von sicheren, nahrhaften und für alle Verbraucher zugänglichen kultivierten Produkten gewährleistet.

     
 

Was ist zelluläre Landwirtschaft?

Zelluläre Landwirtschaft ist die Erzeugung von Lebensmitteln tierischen Ursprungs aus Zellkulturen und nicht direkt von Tieren. Derzeit gibt es zwei verschiedene Ansätze: die Zellkultur (zellulär) und die Präzisionsfermentation (azellulär). Bei der Zellkulturmethode wird das Fleisch direkt aus Zellen gezüchtet.

Was ist kultiviertes Fleisch?

Kulturfleisch, auch als kultiviertes Fleisch bekannt, ist echtes tierisches Fleisch (einschließlich Meeresfrüchte), das durch direkte Kultivierung von Tierzellen erzeugt wird.

 

 

FEASTS wird eine Veränderung bewirken

In den nächsten drei Jahren werden FEASTS und die gemeinsamen Kräfte von 36 unabhängigen Institutionen aus 17 Ländern die Technologien erforschen, die bei der nachhaltigen Produktion von Fleisch und Meeresfrüchten aus Zellkulturen eingesetzt werden. Sie werden sich mit verschiedenen Aspekten wie Ernährung, Gesundheit und rechtlichen Erwägungen befassen und dabei auch Fragen der Lebensmittelsicherheit im Zusammenhang mit diesen alternativen Proteinquellen untersuchen. Ethische Bedenken im Zusammenhang mit im Labor gezüchtetem Fleisch und Meeresfrüchten werden gründlich untersucht. Darüber hinaus werden ökologische, wirtschaftliche und soziale Lebenszyklusanalysen zu dynamischen Systemmodellen beitragen und das Verständnis für die vielschichtigen Auswirkungen der zellulären Landwirtschaft auf die Umwelt und die Lebensmittelwertschöpfungskette vertiefen.

FEASTS wird von der Europäischen Union finanziert. EurA unterstützt das Projekt durch die Quantifizierung der ökologischen Auswirkungen der Technologien/Produkte, die im Rahmen von FEASTS entwickelt werden. Die Umweltauswirkungen werden mit Hilfe von Lebenszyklusanalysen (LCA) nach den Normen DIN EN ISO 14040:2006 und DIN EN ISO 14044:2006 quantifiziert. Wir haben uns mit der Universität Wageningen zusammengetan, um die technisch-ökonomische Analyse und die Analyse der Lebenszykluskosten zu unterstützen, und mit Ecoinnovazione für die Bewertung des sozialen Lebenszyklus.

Ein zentraler Aspekt von FEASTS ist die Untersuchung des Potenzials von Technologien für kultiviertes Fleisch und Meeresfrüchte für die Gestaltung der Zukunft der Landwirtschaft. FEASTS wird die Landwirte direkt in die Entwicklung von Verfahren und Zukunftsszenarien einbeziehen, die ihnen einen gerechten wirtschaftlichen Nutzen bringen. Darüber hinaus wird das Projekt die Auswirkungen auf die Verbraucher untersuchen. Wissenslücken in Bezug auf Ernährung und Lebensmittelsicherheit werden mit Gründlichkeit und Transparenz angegangen, ergänzt durch Workshops und Fokusgruppenstudien, die sich auf die Verbraucherpräferenzen und die reiche Vielfalt der Lebensmittelkulturen in Europa konzentrieren.

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🖊️ Text: Shashank Goayl

Shashank Goyal

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Ich arbeite als LCA-Berater bei der EurA AG. Als Umweltexperte verfüge ich über mehr als vier Jahre Erfahrung im Bereich Ökobilanzierung. Bevor ich zur EurA AG kam, war ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL e.V.) tätig. Ich erwarb meinen Master of Science in Umwelt- und Ressourcenmanagement an der Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland, verbrachte ein Semester an der University of Texas, Arlington, USA, und erwarb einen Bachelor of Technology in Umwelttechnik in Indien.
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