- Christina Tanosova
- 31.10.24
- 3 min
- Für KMU, EU-Förderprogramme, EIC Accelerator,
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Saskia Thönißen
Was hat E-Health mit Multiple Sklerose zu tun? Wie kann dadurch die Lebensqualität verbessert werden? Kurz gesagt: E-Health hilft Menschen mit MS bei mehr Selbstfürsorge.
Selbstfürsorge für die eigene Gesundheit ist nicht nur bei MS, sondern auch bei chronischen, psychischen, neurologischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen elementar, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder als präventive Maßnahme zu verhindern. Dafür können digitale Anwendungen und Technologien eingesetzt werden, die die Einzelperson aber auch die Gruppe bei mehr Selbstfürsorge zu unterstützen. Mehr zum Thema Selbstfürsorge als Innovationskraft erfahren Sie im verlinkten Blogbeitrag.
E-Health ist die Abkürzung für Electronic Health, also elektronische Gesundheit. Das Bundesministerium für Gesundheit versteht darunter Anwendungen, die moderne Informations‑ und Kommunikationstechnologien (IKT) nutzen, um Patientinnen und Patienten bei der Behandlung und Betreuung zu unterstützen. [1]
Darunter fallen z.B. Gesundheitsapps, die zur Prävention und bei der Behandlung von Krankheiten oder auch dem Ausgleich von Behinderungen verwendet werden. Auch die Kommunikation medizinischer Daten zwischen den Beteiligten, wie Arzt-, Physio- und Psychotherapeutenpraxen sowie Kliniken und Patienten selbst, fällt unter den Begriff E‑Health. Für deren Umsetzung arbeitet die Bundesregierung
Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst. Die Krankheit ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg von Patient zu Patient so unterschiedlich, sodass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen. Aus diesem Grund ist MS auch als "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bekannt. Mögliche Symptome sind unter anderem:
Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, der Verlauf kann aber durch Medikamente verlangsamt werden. Daneben stehen zur Symptombehandlung viele nicht-medikamentöse Therapien, wie Physio-, Psycho-, neuropsychologische und Ergotherapie sowie Logopädie zur Verfügung.
MS-Patientinnen und Patienten werden ein Leben lang von ihrer Krankheit begleitet und können zudem mehrere Symptome und Begleiterkrankungen gleichzeitig aufweisen. Zudem sind Therapieplätze rar oder MS-Patienten haben nur beschränkten Zugang aufgrund von z.B. geographischen Begebenheiten. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, zusätzliche innovative Lösungen anzubieten, um einen sicheres und effizientes Selbstmanagement des individuellen Krankheitsverlaufs zu ermöglichen. Hierbei spielt E-Health eine entscheidende Rolle für eine verbesserte Selbstfürsorge für die eigene Gesundheit.
Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. med. Tjalf Ziemssen, Leiter des Zentrum für klinische Neurowissenschaften und des Multiple Sklerose Zentrum am Universitätsklinikum Dresden, beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Einsatz von E-Health bei MS-Patienten. In einem Übersichtsartikel von Scholz et al. gaben sie einen Überblick über E-Health-Lösungen für Menschen mit MS. Fazit der Studie war, dass E-Health ein hilfreiches Werkzeug ist, um Versorgungslücken im Gesundheitswesen zu schließen. Dadurch wird die Versorgung der Patienten verbessert, da der Krankheitsverlauf umfassender und genauer mitverfolgt werden kann. Andererseits können sich Gesundheitseinrichtungen miteinander verbinden, um Daten auszutauschen, Feedback zu geben und ein optimales Selbstmanagement zu erreichen. Gleichzeitig legt die Forschungsgruppe nahe, dass zukünftige Entwicklungen auf der Selbstüberwachung der Patienten liegen und weg von krankheitsorientiert hin zu patientenzentriert gehen sollte.
Auch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersuchte den Nutzen von mobilen Gesundheitsanwendungen beim Selbstmanagement von Multiple Sklerose. In ihrer Studie untersuchten sie vor allem Anwendungen mit Erinnerungsfunktion zur Linderung von depressiven Beschwerden und zur Verbesserung von geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit. Ihr Fazit war, dass Erinnerungs-Apps dabei helfen, an Verhaltensweisen im Alltag zu denken, wie z.B. Medikamenteneinnahme, und verhaltenstherapeutisch orientierte Online-Programme depressive Beschwerden abschwächen können.
Nicht nur Patienten mit MS profitieren von E-Health, sondern auch Entwicklern lernen im Zusammenspiel mit den Patienten voneinander. Denn aufgrund des Alters, wenn die ersten Symptome auftreten und der lebenslangen Wegbegleitung der Krankheit können MS‑Patienten wichtige Frühanwendende neuer E‑Health-Trends sein. Zudem erschweren körperliche und kognitive Beeinträchtigungen traditionelle persönliche Interventionen. Solche Beeinträchtigungen und die Bereitschaft, digitale Medien für die Kommunikation mit Gesundheitsdienstleistenden zu nutzen, machen Menschen mit MS zu einem hilfreichen Modell für innovative Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung.
Online Event Um über solche und weitere Gesundheitsthemen im Bereich E-Health für mehr Selbstfürsorge und Selbstmanagement zu diskutieren, laden wir Sie herzlichst zu unserer Online‑Veranstaltung Self Care 4.0: Austausch zur Gesundheit von morgen ein. Die Veranstaltung findet am 24.08.2023 von 15 Uhr bis 16:30 Uhr statt. In vier Beiträgen aus Wissenschaft und Industrie werden aktuelle Projektideen vorgestellt:
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Die Online-Veranstaltung soll nur ein Vorgeschmack für weitere Diskussionen in einem vom BMWK geförderten Kooperationsnetzwerk bieten. Denn die Entwicklung innovativer Technologien und Anwendungen rund um das Thema „Selbstfürsorge für die eigene Gesundheit“ stellt eine große Herausforderung dar, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Die Themengebiete im Kooperationsnetzwerk „Sealth Care“ sind:
Hier finden Sie weitere Informationen zum Kooperationsnetzwerk Sealth Care. Kontaktieren Sie uns auch gerne für ein Beratungsgespräch rund um das Thema Life Science.
[1] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/e-health.html
[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/digitalisierung/digitalisierung-im-gesundheitswesen.html
[3] https://www.leben-mit-ms.de/multiple-sklerose/symptome-der-erkrankung
[4] https://www.trotz-ms.de/ueber-ms/symptome#unsichtbare-symptome-bei-multipler-sklerose
[5] https://www.mdpi.com/2076-3425/11/2/180
[6] https://www.iqwig.de/download/ht19-03_apps-zum-selbstmanagement-bei-multipler-sklerose_hta-kompakt_v1-0.pdf
Autorin: Saskia Thönißen
Ihre Kontaktperson
Saskia Thönißen
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