Sie entwickeln eine innovative Technologie und suchen gezielte Unterstützung, um Ihr Start-up auf das nächste Level zu bringen? Der neue EIC Pre-Accelerator bietet technologieorientierten Gründungsteams aus sogenannten Widening-Ländern erstmals die Möglichkeit, gezielt EU-Fördermittel für die Frühphase ihrer Innovation zu erhalten. Der Förderaufruf läuft bis zum 18. November 2025 und richtet sich an Start-ups mit Deep-Tech-Fokus sowie internationalem Wachstumspotenzial. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über den neuen EIC Pre-Accelerator.

Hintergrund des Förderaufrufs

Der EIC Pre-Accelerator richtet sich speziell an Deep Tech Start-ups in Widening-Ländern. Dabei handelt es sich um EU-Mitgliedstaaten und assoziierte Länder, die historisch gesehen weniger stark an EU-Forschungs- und Innovationsförderprogrammen beteiligt waren.

Der European Innovation Council (EIC) startet den EIC Pre-Accelerator 2025 im Rahmen des WIDERA-Arbeitsprogramms 2025 von Horizon Europe. Dieser Teil des Arbeitsprogramms behandelt den Bereich „Ausweitung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraums“ (WIDERA). Das WIDERA-Arbeitsprogramm umfasst zwei zentrale Schwerpunkte:

  1. Mehr Beteiligung und Exzellenz, indem Länder und Regionen mit geringerer Fördererfahrung gezielt eingebunden und gestärkt werden
  2. Stärkung des Europäischen Forschungsraums (ERA) durch Reformen und Verbesserungen im europäischen Forschungs- und Innovationssystem

Mit einem Gesamtbudget von 20 Mio. € zielt diese Initiative darauf ab, die Innovationslücke zu schließen, indem pro Unternehmen bis zu 500.000 € Förderung bereitgestellt werden. Ausgewählte Start-ups und KMU profitieren zudem von maßgeschneidertem Coaching, Schulungen zur Investitionsbereitschaft und dem Zugang zum größeren EIC-Ökosystem. Dadurch entsteht ein strategischer Pfad zum renommierten EIC Accelerator, der Deep-Tech-Unternehmen unterstützt, die bei der Weiterentwicklung ihrer Technologie- und Marktreife auf Hürden stoßen.

EIC Pre-Accelerator Grafik DE Vorteile

Was sind Widening-Länder bei Horizon Europe? 

Zu den Widening-Ländern zählen die EU-Mitgliedstaaten: Bulgarien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Estland, Griechenland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei und Slowenien.

Darüber hinaus gehören auch assoziierte Länder mit vergleichbaren Merkmalen in Bezug auf Forschungs- und Innovationsleistung dazu (Albanien, Armenien, Bosnien und Herzegowina, die Färöer-Inseln, Georgien, Kosovo, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, Tunesien, die Türkei, die Ukraine sowie – nach erfolgter Assoziierung – Marokko), ebenso wie die Gebiete in äußerster Randlage (gemäß Artikel 349 AEUV).

Sollten Sie ein Start-up in einem Widening-Land gründen, um antragsberechtigt zu sein?

Um antragsberechtigt zu sein, muss das Unternehmen rechtlich in einem Widening-Land ansässig sein. Das kann z. B. bedeuten, dass Sie bereits dort wirtschaftlich tätig sind oder, dass Sie gezielt ein neues Unternehmen dort gründen, beispielsweise in Metropolen wie Bratislava (Solvakei), Zagreb (Ungarn) oder Sofia (Bulgarien). Eine Briefkastenfirma wird allerdings nicht akzeptiert.

Mit einem klaren strategischen Ziel kann eine Neugründung dort sinnvoll sein – nicht nur zur Fördermittelakquise, sondern auch zur Stärkung der eigenen europäischen Innovationsstrategie – am besten begleitet von Beratern wie EurA, die sowohl mit EU-Förderlogik als auch mit internationalen Gründungsfragen vertraut sind.

Wenn Sie bereits in einem Widening-Land ansässig sind, beraten wir Sie ebenfalls gerne zu Ihren Möglichkeiten.

Warum ist der EIC Pre-Accelerator 2025 bahnbrechend?

Der Call richtet sich an Start-ups mit Projekten in einem Technologiereifegrad (TRL) von 4–6 und hilft ihnen, ihre Technologien und Geschäftsmodelle für Investitionen und Wachstum weiterzuentwickeln. Jedes Projekt wird individuell für bis zu 24 Monate gefördert und muss von einem einzelnen KMU mit Sitz in einem Widening-Land eingereicht werden. Die Förderung zielt darauf ab, Teilhabe und Erfolgsquoten zu steigern, die Innovationskapazitäten zu stärken und die F&I-Leistungskluft innerhalb der EU zu verringern.

Darüber hinaus konzentriert sich der Förderaufruf ausschließlich auf Deep-Tech-Innovationen – also Innovationen, die in wissenschaftlichen Fortschritten verwurzelt sind und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen erfordern.

Strategische Ziele des EIC Pre-Accelerator

Das vorrangige Ziel dieser Maßnahme ist es, die unternehmerische, investitionsrelevante und technologische Readiness (Bereitschaft) von vielversprechenden Deep Tech Start-ups in Widening-Ländern zu erhöhen. Angestrebte Ergebnisse sind, dass die Start-ups:
  • erfolgreich Fördermittel aus dem EIC Accelerator einwerben, und/oder
  • private Investitionen sichern, und/oder
  • nationale oder regionale Förderungen über alternative Mechanismen (z. B. Seal-of-Excellence-Programme) erhalten.

Angestrebtes Innovationsprofil

Die Fördermaßnahme richtet sich an Deep Tech Start-ups in der Frühphase, die folgende Voraussetzungen erfüllen:
  • Eine Innovation mit hohem Impact besitzen – sei es eine Technologie, ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Geschäftsmodell – mit dem Potenzial, neue Märkte zu schaffen oder bestehende zu transformieren
  • Deutliche Wachstumsambitionen und Skalierungsbereitschaft aufweisen

Förderfähige Unternehmen müssen sich auf Deep-Tech-Innovationen konzentrieren, die häufig vor erheblichen Finanzierungshürden stehen, da sie mit hohen technologischen und Investitionsrisiken verbunden sind. In diesem Aufruf bezeichnet Deep-Tech-Technologien, die auf modernster wissenschaftlicher Forschung und Entdeckungen basieren. Solche Innovationen erfordern eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit neuen wissenschaftlichen Ideen und Laborergebnissen, um ihren technologischen Vorsprung zu wahren. DeepTech umfasst transformative Lösungen aus Fortschritten in Wissenschaft, Technologie und Ingenieurwesen, oft an der Schnittstelle von physischen, biologischen und digitalen Bereichen. Deep Tech steht in Abgrenzung zu High-tech, einem Begriff, der meist nur eine hohe F&E-Intensität bezeichnet.

Der EIC Pre-Accelerator – Widening Call ist speziell darauf ausgerichtet, die Weiterentwicklung vielversprechender Deep-Tech-Start-ups von TRL 4 auf TRL 5/6 voranzutreiben. Das Ziel ist ein schnellerer Zugang zu den erforderlichen Investitionen und eine Verbesserung ihrer Chancen, Finanzierungen durch den EIC Accelerator oder andere Quellen zu erhalten.

Förderfähigkeit: die Kriterien

Förderfähig sind einzelne Unternehmen (Start-ups, KMU oder kleine Midcap-Unternehmen) aus den Horizon-Europe-Widening-Ländern, die folgende Kriterien erfüllen:
  • Hohe Innovationskraft: Das Unternehmen verfügt über eine Innovation mit großer Wirkung, die neue Märkte schaffen oder bestehende Märkte grundlegend verändern könnte (die Technologie wurde mindestens im Labor validiert, also TRL 4 wurde erreicht).
  • Gesicherte geistige Eigentumsrechte: Es besitzt die notwendigen Intellectual-Property-Rechte, um die Handlungsfreiheit sicherzustellen und die Idee angemessen zu schützen.
  • Klare Marktstrategie: Es liegt eine klare Vorstellung des angestrebten Markteintritts vor, mit definierten Meilensteinen sowie konkreten und überprüfbaren KPIs, um den Fortschritt in Richtung Markt zu messen.
  • Skalierungsambition: Das Unternehmen hat Ambitionen und ist entschlossen, zu wachsen.

Umfang der Förderung und wichtige Fristen

Der EIC Pre-Accelerator 2025 bietet gezielte finanzielle Unterstützung für Deep-Tech-Start-ups und KMU in Widening-Ländern. Jedes ausgewählte Projekt kann einen Zuschuss zwischen 300.000 € und 500.000 € als Pauschalbetrag erhalten. Die Förderung deckt bis zu 70 % der förderfähigen Projektkosten ab; die restlichen 30 % sind vom Zuwendungsempfänger aus Eigenmitteln aufzubringen. Das insgesamt für diese Ausschreibung vorgesehene Budget beträgt 20 Mio. €.

Die Ausschreibung ist seit 12. Juni 2025 offen, und Anträge müssen bis zum 18. November 2025, 17:00 Uhr (Brüsseler Ortszeit), eingereicht werden. Projekte, die eine Förderung erhalten, können eine Laufzeit von bis zu 24 Monaten haben. Alle Anträge, die zwar die Bewertungsschwellen überschreiten, aber aufgrund begrenzter Mittel nicht finanziert werden, erhalten ein Seal of Excellence (Gütesiegel der EU-Kommission für sehr gut beurteilte, aber nicht geförderte Projekte).

Erwarteter Mitteleinsatz und nächste Schritte für geförderte Start-ups

Der gewährte Zuschuss soll Aktivitäten unterstützen, die die Investitions- und Marktreife der Innovation für deren Kommerzialisierung und Markteinführung erhöhen. Dazu können unter anderem Marktforschung, Schärfung des Wertangebots, Business-Case-Entwicklung, Geschäftsmodellierung, Wachstumsstrategien, Schutz des geistigen Eigentums und Wettbewerbsanalysen gehören. Gegebenenfalls können auch Aspekte im Zusammenhang mit Regulierung, Zertifizierung und Standardisierung abgedeckt werden, um sicherzustellen, dass die Technologie und das Geschäftsmodell investitionsreif sind.

Zusätzlich kann die Förderung genutzt werden, um neuartige Technologien über die Proof-of-Concept-Phase hinaus weiterzuentwickeln und zu validieren. So sollen funktionsfähige Demonstratoren im vorgesehenen Anwendungsfeld entstehen – konkret wird angestrebt, den Technologiereifegrad von TRL 4 auf TRL 6 zu steigern.

Bis zum Abschluss des EIC-Pre-Accelerator-Projekts sollen die geförderten Unternehmen:
  • Nachweisen, dass der technologische Bestandteil ihrer Innovation sowohl im Labor als auch unter praxisrelevanten Einsatzbedingungen getestet und validiert wurde (d.  es wurden mindestens alle Aspekte von TRL5 erreicht).
  • Bereit sein, sich für den EIC Accelerator zu bewerben und/oder zusätzliche Investoren bzw. Finanzierungsquellen zu gewinnen, Lizenz- oder Kooperationsvereinbarungen mit Dritten abzuschließen oder andere Wege der Markteinführung zu beschreiten.

Erfolgreiche Antragsteller sowie jene, die ein Seal of Excellence erhalten, bekommen kostenlosen Zugang zu den EIC Business Acceleration Services (BAS). Diese bieten maßgeschneidertes Coaching und Veranstaltungen, die darauf abzielen, die Vorbereitung auf Investoren und den Markt zu verbessern. Darüber hinaus wird ein schneller Zugang zum EIC Accelerator (Fast Track) ermöglicht – nach einer Projektüberprüfung in der zweiten Hälfte des Pre-Accelerator-Projekts können ausgewählte Unternehmen direkt mit dem zweiten Schritt, dem Vollantrag, in das Bewerbungsverfahren des Accelerator-Programms einsteigen.

EurA AG: Ihr verlässlicher Partner für EU-Förderung

Die EurA AG unterstützt ihre Kunden seit den Anfängen des EIC Accelerator, der ursprünglich 2014 als SME-Instrument ins Leben gerufen wurde. Mit einem Team von über 200 Beraterinnen und Beratern in Deutschland, Portugal, Belgien und Bulgarien gehört EurA zu den Marktführern unter den innovationsberatenden Unternehmen in der DACH-Region und Europa.

Wir haben bereits über 100 Millionen € an EIC-Fördermitteln für unsere Kunden eingeworben und mehr als 200 Anträge für den EIC Accelerator erfolgreich begleitet. Unser bewährtes und äußerst erfahrenes Team steht bereit, um Sie bei der Ausarbeitung eines wettbewerbsfähigen Antrags zu unterstützen und Sie fachkundig durch jeden Schritt des Antragsprozesses zu führen.

 

Text: Parisa Javadi-Marand

Stefan Durm

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Stefan Durm

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Ich bin seit rund zehn Jahren erfolgreich in internationalen Projekten zuhause. Ich habe sowohl internationale Forschungskonsortien gestaltet und koordiniert, als auch mehr als 50 Business Pläne für hochinnovative Deeptech-Startups (mit-)entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Um dieses Wissen immer weiter zu schärfen, bin ich Gründungsmitglied des Europäischen Verbands der Innovationsberater (EAIC) und vertrete dort EurA. Bei Fragen zu internationalen Förderprojekten bin ich somit immer eine sehr gute erste Anlaufstelle.
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