- Dr. Viktor Schneider
- 16.05.25
- 4 min
- Fördermittelberatung, Für KMU, Innovationsnetzwerke,
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Dr. Manfred Kauer
Zu wenig Bewegung am Arbeitsplatz ist ein verbreitetes Problem unserer modernen Gesellschaft. Viele Berufstätige leiden bereits chronisch unter Rückenschmerzen, die sie auf Bewegungsmangel durch zu wenig Sport und eine sitzende Arbeit am Schreibtisch zurückführen. Das wirkt sich auch wirtschaftlich aus: Laut verschiedener Gesundheitsreports von deutschen Krankenkassen entfallen viele Ausfalltage hierzulande auf Erkrankungen des Bewegungsapparats. Mit „Isa“, einer KI-basierten Gesundheitsassistentin, möchte das Health Tech Start-up „Deep Care“ Abhilfe schaffen. Unterstützt wurde das Unternehmen bei der Weiterentwicklung der Technologie durch Fördermittel – ermöglicht durch die Beratung der EurA AG.
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Das Health Tech Start-up Deep Care hat mit der KI-basierten Gesundheitsassistenz Isa ein vielversprechendes Produkt entwickelt, stand jedoch vor der Herausforderung, die technologieintensive Weiterentwicklung zu finanzieren. Eigenständig gestellte Förderanträge scheiterten wiederholt. Ohne Zugang zu Drittmitteln konnten zentrale Innovationsschritte nicht umgesetzt werden. |
Im engen Schulterschluss mit EurA, insbesondere durch die Unterstützung von Innovationsberater Manfred Kauer, wurden die Förderanträge strategisch überarbeitet und erfolgreich eingereicht. Zusätzlich nutzte Deep Care Förderungen wie die steuerliche Forschungszulage sowie die Mitgliedschaft in einem ZIM-Netzwerk. Dies ermöglichte den Ausbau der KI-Lösung und die Einbindung von externen Forschern. |
Mehrere Förderungen wurden bewilligt. Deep Care konnte so die nächsten Entwicklungsschritte von Isa realisieren und 2022 den Markteintritt wagen. Heute zählt das Unternehmen über 200 Unternehmenskunden im DACH-Raum und pflegt erste Partnerschaften mit Krankenkassen. Die Begleitung durch EurA war ein entscheidender Hebel für die Etablierung im Markt. |
Das Ludwigsburger Start-up Deep Care hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie sich die physische Gesundheit von Büroangestellten gezielt verbessern lässt. Denn viele gesundheitsfördernde Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind zwar attraktiv, verhallen aber in ihrer Wirkung. Der KI-gestützte Gesundheitscoach Isa – setzt daher genau dort an, wo das Problem entsteht: direkt am Schreibtisch. Sie wirkt ein auf Haltung, Bewegung und Trinkverhalten am Arbeitsplatz– nachweislich und nachhaltig.
Was mit Rückenschmerzen am eigenen Arbeitsplatz begann, wurde zur Unternehmensidee: Fünf Freunde, die zuvor bei Bosch und Tesla an Robotikprojekten arbeiteten, wollten den Bewegungsmangel im Büro nicht länger hinnehmen. Trotz vielfältiger Gesundheitsangebote ihrer Arbeitgeber fehlte eine Anwendung, die sich wirklich in den Arbeitsalltag integrieren lässt.
Aus dieser Erfahrung entstand ein digitaler Gesundheitscoach, der Bewegungsverhalten, Sitzhaltung und Flüssigkeitszufuhr kontinuierlich analysiert und gezielt fördert – ganz ohne Unterbrechung der Arbeit. Als separates handliches Gerät, das auf dem Tisch platziert wird, läuft Isa nebenher, ohne dass der Griff zum Smartphone oder ein Klick am Computer notwendig ist. Das Tool basiert auf modernster Sensorik und präzisen Wahrnehmungstechnologien und erzeugt ein anonymisiertes 3D-Modell des Körpers in Bewegung, jedoch ohne den Einsatz einer Kamera. Mittels einer fortgeschrittenen KI-Entscheidungslogik analysiert es Bewegungsabläufe und körperliche Zustände der Nutzer. Es lernt von den Gewohnheiten der Nutzenden und gibt maßgeschneiderte Empfehlungen für mehr Gesundheit und Wohlbefinden im Büroalltag. „Wir sehen dabei schon jetzt eine Reduktion krankheitsbedingter Ausfalltage um über 50 Prozent bei unseren Kunden“, erklärt Dr. Milad Geravand, Gründer und Geschäftsführer von Deep Care.
EurA war für uns der entscheidende Partner, der die Förderanträge auf ein professionelles, überzeugendes und erfolgsversprechendes Niveau brachte. Der Schlüssel zum Erfolg lag in der Kompetenz, langjährigen Erfahrung und lösungsorientierten Denkweise von Dr. Manfred Kauer und dem EurA-Team. Besonders wertvoll war dabei auch die harmonische und konstruktive Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Teams.
Dr. Milad Geravand
Geschäftsführer der Deep Care GmbH
Die Entwicklung einer solchen KI-Anwendung ist komplex, risikoreich und ressourcenintensiv – gerade für ein junges Unternehmen. Deep Care stand deshalb früh vor der Herausforderung, notwendige Innovationsschritte trotz begrenzter finanzieller Mittel zu realisieren. Eine Teilfinanzierung durch öffentliche Förderprogramme war daher für das Innovationsprojekt essentiell – und die Enttäuschung umso größer: „Unsere ersten Förderanträge wurden abgelehnt. Dadurch war die für uns so wichtige Weiterentwicklung blockiert,“ erinnert sich Geravand. Er erläutert die Situation von damals: „Mit Isa hatten wir bereits ein marktreifes Produkt entwickelt. Dennoch standen wir ganz am Anfang unserer Produktreise. Die Weiterentwicklung eines so anspruchsvollen, KI-basierten Produkts erfordert erhebliches Know-how und beträchtliche Ressourcen, die wir als noch nicht profitables Start-up allein nicht stemmen konnten. Deshalb waren wir auf finanzielle Mittel angewiesen, insbesondere um Zugang zu Know-how und Manpower von Forschenden zu erhalten.“
Der Wendepunkt kam durch die Zusammenarbeit mit EurA – genauer mit Humanbiologe und Innovationsberater Dr. Manfred Kauer, der das Team von Deep Care bereits aus seiner Zeit bei der IHK kannte. Geravand erzählt: „Wir schätzten sein aktives Interesse an unserer Idee. Aufgrund des gegenseitigen Vertrauens baten wir ihn um Unterstützung bei der Optimierung unserer Förderanträge.“ Durch gezielte Beratung, strategische Überarbeitung der Anträge und die Erfahrung aus zahlreichen Innovationsprojekten verhalf EurA dem Start-up zum Durchbruch: Der zentrale Antrag wurde direkt bewilligt, weitere Fördermittel folgten. Rückblickend sagt Geravand: „Die professionelle und strategische Beratung war ausschlaggebend für unseren späteren Erfolg.“
"Isa" analysiert beispielsweise die Haltung am Schreibtisch und gibt passende Bewegungstipps.
Heute hat Deep Care mit Isa neben zahlreichen privaten Anwendern einen festen Platz in der digitalen Gesundheitsförderung: Über 200 Unternehmen setzen die Technologie bereits ein – von Deutschland über die Schweiz bis in die Niederlande. Isa trägt dort als digitaler Coach zu einer gesünderen, produktiveren Arbeitswelt bei – wirksam und nutzerfreundlich. Das digitale Coaching kann als Bestandteil eines effektiven betrieblichen Gesundheitsmanagements eingesetzt werden und andere alltagstaugliche und niedrigschwellige Angebote wie Gesundheitschecks, Bewegungsprogramme, Ernährungsberatung oder Stressmanagementkurse ergänzen.
Mit Isa wurde eine digitale Gesundheitslösung entwickelt, die zeigt, dass Prävention am Arbeitsplatz tatsächlich funktionieren kann. Die Erfolge sprechen für sich: zufriedene Anwender, eine nachhaltige Gesundheitsverbesserung und ein messbarer Rückgang von Fehlzeiten. Letzteres ist für viele Firmen ein überzeugendes Argument. Denn wer Gesundheit systematisch fördert und in das Wohl seiner Mitarbeitenden investiert, profitiert von einer höheren Produktivität. Das Jungunternehmen kann bereits auf große Kunden wie E.ON und die Deutsche Bahn verweisen und konnte Partner wie die AOK gewinnen. Für die Zukunft plant Deep Care den Ausbau der Technologie, mehr und intensivere Kooperationen mit Krankenkassen sowie die weitere Expansion.
Das Team des Start-ups „Deep Care“ mit CEO Dr. Milad Geravand (vorne in der Mitte)
Thema Unser Kunde |
Förderprogramme Förderwirkung |
Die Geschichte von Deep Care zeigt, dass es oft mehr braucht als eine innovative oder sogar disruptive Technologie, um am Markt erfolgreich zu sein. Ebenso wichtig kann die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Experten sowohl für Fördermittel als auch technologische Fragen sein. Haben auch Sie ein FuE-Anliegen, ob aus der Medizintechnologie wie hier oder einem anderen Bereich? Dann kommen Sie gerne auf uns zu!
Text: Birgit Miriam Hering
Fotos: Deep Care GmbH
Ihre Kontaktperson
Dr. Manfred Kauer
EurA AG
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