- Fabian Balle
- 06.09.24
- 1 min
- Fördermittelberatung, Top-Artikel, Landesprogramme,
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Saskia Thönißen
Selbstfürsorge oder auch Self-Care ist in aller Munde. Es steht auf Postkarten, wird in der Werbung bei Körperpflegeprodukten oder Joghurt eingesetzt und sogar Apps dafür entwickelt. Aber was steckt hinter diesem Begriff? Was bringt Selbstfürsorge für die Person? Und was für Ihr klein und mittelständisches Unternehmen (KMU)?
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Selbstfürsorge die Fähigkeit von Einzelpersonen und Gemeinschaften, die Gesundheit zu fördern, Krankheiten vorzubeugen, die Gesundheit zu erhalten und mit Krankheit oder Behinderung zurechtzukommen. Medizinisches Personal ist dabei nicht notwendig.[1]
Selbstfürsorge bringt viele Vorteile für jeden Einzelnen mit sich. Es steigt das Wohlbefinden und reduziert Stress, wodurch gleichzeitig die psychische Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt, gesteigert wird. Achtsamkeit auf seine Bedürfnisse, wie beispielweise ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivitäten, wirken zudem präventiv vor nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfällen und Lungenkrankheiten.
Ein achtsames Umgehen mit sich selbst ist nicht nur für die einzelne Person vorteilhaft, sondern auch für die Gemeinschaft, z.B. in der Arbeitswelt. Durch den Einsatz geeigneter Stressmanagement-Techniken sinkt der Stress, wodurch es zu weniger Burnout und somit weniger Krankheitstagen kommt. Zudem sorgen geeignete Maßnahmen, wie ausreichend Schlaf und genügend Erholung dafür, dass die Produktivität und Leistungsfähigkeit erhöht werden.
Global betrachtet sorgen Selbstfürsorgemaßnahmen dafür, dass die Gesundheitsausgaben minimiert werden. Einer Studie der Global Self-Care Federation besagt, dass durch mehr Selbstfürsorge bis zu 119 Milliarden USD[2] für die Einzelperson, das Gesundheitssystem und die Regierung eingespart werden könnte. In Zusammenarbeit mit der WHO veröffentlichten sie im Self-Care Readiness Index, welche Potenziale die Investition in Selbstfürsorgemaßnahmen bietet. Denn im Durchschnitt verbringt jeder Einzelne 66 Minuten im Jahr mit einer medizinischen Fachkraft, über 8.600 Stunden im Jahr hingegen mit sich selbst.[3]
Die WHO definiert Selbstfürsorgemaßnahmen als Instrumente zur Unterstützung der Selbstfürsorge. Dies können evidenzbasierte Arzneimittel, Beratung, Geräte, Diagnostika und/oder digitale Technologien sein, die ganz oder teilweise außerhalb der Gesundheitsdienste in Anspruch genommen werden können. Je nach Maßnahme können sie mit oder ohne medizinisches Fachpersonal angewendet werden.1
Um die Ziele der Prävention für die eigene Gesundheit zu erreichen, werden bereits verschiedene Technologien eingesetzt, wie zB. Fitness‑ und Schlaftracker sowie Ernährungs‑, Entspannungs‑ und Gesundheitsapps. Aber auch digitale Therapie‑ und Beratungsplattformen zählen dazu, sowie die Bereitstellung von Informationen. Neben Anwendungen zum Erhalt der Gesundheit, gehören ebenso Anwendungen zur Diagnose von Krankheiten wie HPV- und STI-Selbsttests, HIV-Selbsttests sowie die Selbstkontrolle von Blutdruck und Blutzucker dazu.
So verschieden die Maßnahmen, so verschieden sind auch ihre Nutzenden. Sie stammen aus allen Altersgruppen und befinden sich in unterschiedlichen Lebenssituationen. Genauso wie die Nutzenden sind die Gründe für den Einsatz von Selbstfürsorgemaßnahmen verschieden. Zum einen sehen die Anwendenden die positiven Eigenschaften von Selbstfürsorge für die eigene Gesundheit und wollen aktiv am Erhalt ihrer Gesundheit arbeiten. Zum anderen möchten sie das Gesundheitssystem umgehen, weil sie z.B. keinen Zugang zu hochwertigen Gesundheitsinformationen, ‑diensten und ‑produkten haben oder sie mit Stigmatisierung und Diskriminierung im Gesundheitswesen konfrontiert sind. Deshalb sieht auch die WHO dringenden Bedarf an innovativen Strategien, die über die herkömmlichen Maßnahmen des Gesundheitssektors hinausgehen.
Nicht nur die WHO, sondern auch wir in der EurA AG sehen in der Entwicklung innovativer Technologien und Anwendungen rund um das Thema „Selbstfürsorge für die eigene Gesundheit“ eine große Herausforderung, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Deshalb möchten wir die Innovationskraft deutscher KMU, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Großunternehmen und weitere Interessierte in einem vom BMWK geförderten Kooperationsnetzwerk an einen Tisch bringen. Die Themengebiete im Kooperationsnetzwerk „Sealth Care“ sind:
Wenn auch Sie an innovativen Projekten zu mehr Selbstfürsorge teilhaben möchten, dann lernen Sie uns und die bisherigen Mitstreitenden bei der Online‑Veranstaltung Self Care 4.0: Austausch zur Gesundheit von morgen kennen. Die Veranstaltung findet am 24.8.2023 von 15 Uhr und 16:30 Uhr statt.
Kontaktieren Sie uns auch gerne für ein Beratungsgespräch rund um das Thema Life Science.
[1] https://www.who.int/health-topics/self-care#tab=tab_1
[2] https://www.selfcarefederation.org/sites/default/files/media/documents/2022-06/GSCF%20Socio-Economic%20Research%20Executive%20Summary%2020062022%20RGB.pdf
[3] Barbara Riegel, Sandra B. Dunbar, Donna Fitzsimons, Kenneth E. Freedland, Christopher S. Lee, Sandy Middleton, Anna Stromberg, Ercole Vellone, David E. Webber, Tiny Jaarsma, Self-care research: Where are we now? Where are we going?, International Journal of Nursing Studies, Volume 116, 2021
Autorin: Saskia Thönißen
Ihre Kontaktperson
Saskia Thönißen
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