Die Nationale Bioökonomiestrategie aus 2020 war der Startschuss: Neues Wissen aus der Bioökonomie-Forschung soll schneller in der Praxis angewendet werden. Dabei liegt der Fokus auf Biomasse als nachwachsenden Rohstoff (z.B. aus Pflanzen, Mikroorganismen, Algen oder Pilzen) und auf biobasierte Rest- und Abfallstoffe. Weiterhin sollen biobasierte Produktionssysteme, zum Beispiel mit Hilfe von maßgeschneiderten Inhaltsstoffen, wie optimierte Mikroorganismen oder Enzymen, neue Rohstoffe oder Produkte liefern.

Um diese wichtige Transformation umzusetzen, haben vor allem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) große Budgetpakete für Start-ups, KMUs, Großunternehmen und Forschungseinrichtungen geschnürt.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die drei größten Förderprogramme vor:

KMU - innovativ: Bioökonomie 

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Das Förderprogramm KMU-innovativ vom BMBF adressiert technologisch anspruchsvolle und risikoreiche Entwicklungsprojekte in der Bioökonomie in zahlreichen Anwendungsfeldern:

  • neue Bioraffineriekonzepte für Biotreibstoffe und hochveredelte Feinchemikalien
  • biobasierte Methoden für den Umweltschutz und biologische Recyclingverfahren
  • nachhaltige Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln
  • Erzeugung und Bereitstellung biogener Rohstoffe
  • Verbreiterung der Technologiebasis in der Bioverfahrenstechnik
  • Entwicklung von Plattformtechnologien zur Erschließung neuer Stoffwechselwege in Mikroorganismen, Pflanzen, Algen und Zellkulturen (Metabolic Engineering)
  • Entwicklung biologischer Methoden/Techniken zur CO2-Konversion
  • Entwicklung neuer Methoden und Geräte in der Bioanalytik und Biosynthese

Gefördert werden Personalkosten, Materialkosten, anteilig auch Investitionskosten, Fremdleistungen und Reisekosten. Auf Ihre Personalkosten können Sie einen Gemeinkostenzuschlag von bis zu 100% erhalten.

KMUs erhalten in diesem Förderprogramm eine Förderquote von bis zu 60%. Bei Start-ups kann die Förderquote sogar noch höher liegen. Auch die Forschungseinrichtungen werden mit bis zu 100 % gefördert – zwingend ist für diese aber eine Kooperation mit einem KMU.

Sie haben eine interessante Idee? Sprechen Sie uns gerne an, die nächste Einreichungsfrist für Skizzen ist am 15. April 2023.

Klimaneutrale Produkte durch Biotechnologie – CO2 und C1-Verbindungen als nachhaltige Rohstoffe für die industrielle Bioökonomie (CO2BioTech) 

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Diese, durch das BMBF kürzlich veröffentlichte Fördermaßnahme, stellt die Nutzung von Kohlendioxid (CO2) in industriellen Prozessen klar in den Vordergrund: Kohlendioxid und daraus abgeleitete C1-Körper sollen fossile Rohstoffe in der chemischen Industrie ersetzen.

Themenschwerpunkte von geplanten Entwicklungsprojekten sind:

  • Verfahren zur CO2-Fixierung und -Umsetzung durch Enzyme, Stoffwechselwege und Mikroorganismen
  • Biohybride Verfahren und Elektrobiosynthese zur CO2-Reduktion und –Umsetzung
  • C1-Fermentationen

Dieses Förderprogramm bietet die Möglichkeit, interdisziplinäre Forschungsgebiete und vielfältige industrielle Anwendungen in den Bereichen Biotechnologie und Prozessintegration biotechnologischer Verfahren zu vereinen.

Gefördert werden sowohl Verbundvorhaben als auch Einzelvorhaben. Um von Beginn an den Transfer der Vorhabenergebnisse in die Anwendung ins Zentrum des Projektes zu stellen, ist die Einbindung von Industriepartnern, vorzugsweise als Projektpartner, notwendig. Die Projekte sollten nach Vorhabenende die Skalierung des entwickelten Bioprozesses in den industriellen Maßstab anstreben (beispielsweise in Form einer Demonstrationsanlage).

Sind Sie an dem Programm interessiert, suchen Projektpartner oder planen eine Antragseinreichung? Wir unterstützen Sie gerne - Einreichungsfrist zur Vorlage der Projektskizzen ist der 11. Januar 2023.

Vom Labor in den Markt: Industrielle Bioökonomie

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Unternehmen sollen Unterstützung bei dem kritischen Transfer aus den Laboren auf den Markt und bei der Skalierbarkeit der neuen Produkte bekommen. Hierfür wird die Nutzung und der Bau von Demonstrationsanlagen für die industrielle Bioökonomie gefördert.

Das modulare Programm Industrielle Bioökonomie des BMWKs deckt die Förderung von Mehrzweckdemonstrationsanlagen, Leuchtturmprojekte oder Durchführbarkeitsstudien zur Machbarkeit von Single-Use Anlagen. Dabei müssen mindestens drei der vier folgenden Kriterien zur Nachhaltigkeit erfüllt werden:

  • Substitution fossiler durch biobasierte Ressourcen
  • Steigerung der Ressourceneffizienz durch Abfallvermeidung oder -verwertung und Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft,
  • eine prognostizierte quantitative Reduktion der Emission von Treibhausgasen im Vergleich zum Stand der Technik,
  • Darstellung der Generierung neuer Wertschöpfungsketten auf Basis biobasierter Produkte oder Verfahren.

Wer und was wird gefördert? Kleinstunternehmen, KMUs, Unternehmen bis 1.000 Mitarbeitende und mit Ausnahmen Großunternehmen erhalten je nach Baustein bis zu 80% Förderung, Forschungseinrichtung bis zu 90%, je nach Modul.

Das Förderprogramm spricht Sie an? Bitte beachten Sie, das Antragsverfahren ist zweistufig gestaltet: die Skizzeneinreichung ist jeweils zum 01. März und 30. Juni eines Jahres möglich.

 

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie weitere Informationen zu den vielfältigen Themen der Bioökonomie und geeigneten Förderprogrammen benötigen oder Vernetzungsmöglichkeiten zu Partnern aus der F&E oder Industrie suchen.  

 

Autorin: Karoline Wissmann

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Ich bin Diplom-Chemikerin und seit Mitte 2020 bei EurA tätig. Ich berate Kunden zu nationalen und internationalen Förderprogrammen. Darüber hinaus leite ich Innovationsnetzwerke und F&E-Projekte in den Bereichen Biotechnologie, Bioökonomie und Lebensmitteltechnologie. Durch meine langjährige Erfahrung in der Branche habe ich ein großes Expertenwissen und ein weitreichendes Partnernetzwerk. Sehr gerne beantworte ich Ihnen alle Fragen von der Innovationsidee bis zur Vermarktung.
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