+++ Blogserie Energieberatung (Teil 6) +++ In Zeiten steigender Energiekosten und wachsendem Umweltbewusstsein wird die energetische Sanierung von Gebäuden immer wichtiger. Besonders Unternehmen und Kommunen profitieren von gezielten Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden – nicht nur durch geringere Betriebskosten, sondern auch durch attraktive Fördermöglichkeiten. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf Sanierungen mit Einzelmaßnahmen und die Unterstützung durch KfW und BAFA.

Besonders interessant ist das Programm "Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)". Es besteht aus drei Teilprogrammen, die teils beim BAFA und teils bei der KfW beantragt werden: Wohngebäude (BEG WG), Nichtwohngebäude (BEG NWG) – und Einzelmaßnahmen (BEG EM), auf die wir näher eingehen.

 
+++ Unsere Blogserie zum Thema Energieberatung +++

 

Was sind Einzelmaßnahmen?

Einzelmaßnahmen sind gezielte, kleinere Sanierungsmaßnahmen, die darauf abzielen, die Energieeffizienz eines Gebäudes schrittweise zu verbessern. Diese Maßnahmen eignen sich besonders für Unternehmen und Kommunen, die ihre Gebäude modernisieren möchten, ohne direkt eine umfassende Sanierung durchzuführen. Dazu gehören unter anderem:
  • Dämmung von Dach, Außenwänden oder Kellerdecken
  • Erneuerung von Fenstern und Außentüren
  • Einbau einer energieeffizienten Heizung (z.B. Wärmepumpe oder Biomasse)
  • Optimierung bestehender Heizungsanlagen
  • Installation von Lüftungs- und Klimaanlagen

Einzelmaßnahmen bieten sich vor allem dann an, wenn eine Komplettsanierung aus finanziellen oder zeitlichen Gründen nicht sofort machbar ist. Stattdessen kann man Schritt für Schritt die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern.

BAFA-Zuschüsse für Einzelmaßnahmen

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet attraktive Zuschüsse für energetische Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM).

Was bietet der BAFA-Zuschuss?
  • Direkte Zuschüsse: bis zu 40 % der Kosten für Maßnahmen wie den Austausch fossiler Heizungen gegen erneuerbare Systeme
  • Förderfähige Maßnahmen: Wärmepumpen, Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen, Heizungsoptimierung
  • Kombinierbarkeit: BAFA-Zuschüsse können seit 2024 mit KfW-Krediten kombiniert werden, beispielsweise Zuschüsse für Einzelmaßnahmen und der KfW-Kredit Nr. 261. Eine Maßnahme kann allerdings nicht doppelt gefördert werden.
Voraussetzungen für die Förderung:
  • Antragstellung vor Maßnahmenbeginn
  • Durchführung durch Fachunternehmen
  • Einbindung eines Energieeffizienz-Experten

Sanierung mit der KfW: günstige Finanzierung für große Projekte

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt energetische Sanierungen durch zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse, von denen Kommunen und Unternehmen vor allem bei größeren Projekten profitieren. Besonders relevant ist hierbei das Förderprogramm KfW 261 – "Wohngebäude – Kredit". Der KfW-Kredit 261 ist Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG WG).

Was bietet der KfW-Kredit?
  • Kreditsumme: bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit
  • Tilgungszuschuss: je nach Effizienzhaus-Standard bis zu 50 % (max. 75.000 Euro)
  • Laufzeit: flexible Laufzeiten mit tilgungsfreien Anlaufjahren
Voraussetzungen für die Förderung:
  • Gefördert wird die Komplettsanierung zum Effizienzhaus (oder der Kauf).
  • Die Maßnahmen müssen von einem Energieeffizienz-Experten begleitet werden.
  • Die technischen Mindestanforderungen der KfW müssen erfüllt sein.
  • Anträge müssen vor Beginn der Bauarbeiten gestellt werden.

Der Weg zur erfolgreichen Sanierung

Eine erfolgreiche energetische Sanierung erfordert eine sorgfältige Planung und die richtige Wahl der Fördermöglichkeiten. Mit den folgenden Schritten gelingt die Umsetzung reibungslos:

  1. Beratung einholen: Der erste Schritt sollte immer die Beratung durch einen zertifizierten Energieberater sein. Dieser erstellt ein Sanierungskonzept und begleitet den Antrag bei der KfW oder BAFA.
  2. Förderung wählen: Prüfen, ob ein KfW-Kredit oder ein BAFA-Zuschuss besser zu deinem Vorhaben passt. KfW eignet sich für größere Investitionen, BAFA für gezielte Einzelmaßnahmen.
  3. Finanzierung planen: KfW-Kredite werden über die Hausbank beantragt, während BAFA-Zuschüsse direkt beim BAFA beantragt werden.
  4. Maßnahmen umsetzen: Nach der Genehmigung können die Bauarbeiten beginnen. Wichtig: Alle Maßnahmen müssen den jeweiligen Standards entsprechen.
  5. Abschluss und Auszahlung: Nach erfolgreicher Umsetzung prüfen Energieberater oder Fachfirmen die Ergebnisse, sodass die Zuschüsse oder Tilgungszuschüsse gewährt werden können.

Fazit

Dank der Förderprogramme von KfW und BAFA können Unternehmen und Kommunen finanzielle Unterstützung für die energetische Sanierung erhalten. Sanierungen mit Einzelmaßnahmen bieten eine flexible Möglichkeit, Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Für größere Projekte sind KfW-Kredite eine gute Fördermöglichkeit. Wer frühzeitig plant und sich beraten lässt, kann langfristig nicht nur Energiekosten senken, sondern auch den Wert seiner Immobilien steigern und sich aktuell noch hohe Zuschüsse sichern. Wenden Sie sich gerne an unsere Experten in der Energieberatung.

 

Text: Mathias Wendt

Johannes Eder

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Auf dem Gebiet des Energie- und Umweltmanagements verfüge ich über ein fundiertes Fachwissen. Nach meinem Studium konnte ich umfassende berufliche Erfahrungen in diesem Bereich sammeln, indem ich sechs Jahre bei einer renommierten Ingenieurgesellschaft tätig war. Während dieser Zeit habe ich mein Wissen und meine Fähigkeiten im Bereich Bauüberwachung vertieft und mich als Energieeffizienzexperte für Wohn- und Nichtwohngebäude weiterqualifiziert. In meiner aktuellen Position bei EurA nutze ich dieses Wissen gezielt, um maßgeschneiderte Lösungen rund um die Themen Bauen, effiziente Energienutzung und optimale Ausschöpfung von Fördermitteln zu entwickeln.
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